Die Angst vor Miningpools ist nicht neu, sondern gab es bereits mehrfach. Erst wenige Quartale ist es her als BTC Guild ebenfalls die 50% erreichen konnte und als DIE große Bedrohung erkannt wurde. Doch die Coiner haben diese Gefahr erkannt und sich von BTC Guild etwas distanziert und neue Gegenpole wie GHash.IO aufgebaut, welcher nun zur neuen Bedrohung geworden ist. Man braucht nicht viel Fantasie um zu erkennen, dass GHash.IO seine größten Zeiten gesehen haben wird und nun neue Pools einen bzw. mehrere Gegenpole aufbauen werden, da die Zahl der Coiner wesentlich höher als die Zahl der Miner liegt und sich Miningpools nicht dauerhaft gegen die vielen Coiner werden richten können. U.a. sei hierbei auch die Top-Adressen der Coiner zu nennen, welche sicherlich alles dafür tun werden, damit ein Miningpool ihre wertvollen Coins nicht wertlos werden lassen.
Und wenn man sich die Verteilung der letzten Tage anschaut, so hat GHash.IO deutlich verloren und liegt mittlerweile weit unter 40%.
Des Weiteren sei noch zu erwähnen, gab es zu Anfängen der Miningpools Zeiten in denen Miningpools über einen längeren Zeitraum mehr als 50% der Rechenpower stellten. Ein Mißbrauch wurde bislang jedoch nicht festgestellt, da letztendlich auch die Miningpools von den geminten Coins leben.
Andererseits wäre es falsch die Gefahr der 51% völlig weg zu diskutieren, denn die Gefahr besteht natürlich.
Ob Cryptonote wirklich die Lösung sein wird um Monopolisierungen zu verhindern, muss sich erst noch zeigen. Letztendlich hatte man ja auch Scrypt und Litecoin als energiesparendes resistent gegen ASIC- und Poolmining angepriesen, doch die Realität zeigt, dass Litecoin längst nicht mehr mittels eines herkömmlichen PCs zu minen ist und sich auch hier ASICs durchgesetzt haben.
Eine Alternative sehe ich da wenn überhaupt, dann eher noch im Proof-of-Stake-Verfahren, da hier das Mining nicht durch Rechenpower erfolgt, zudem der Algorithmus auch wesentlich einfacher gestaltet ist, die Gefahr von Fehlfunktionen wesentlich geringer ist. Man muss bedenken, dass viele der angewandten Technologien und Algorithmen wie dem Cryptonote, aber sicherlich auch bei vielen anderen Coins, noch nicht ausgereift und ausreichend getestet wurden.
So findet Beispielsweise SHA-3 bislang kaum Anwendung, weil es im Gegensatz zu SHA-2 zwar wesentliche Vorteile in Punkto Sicherheit bietet, das System jedoch völlig neu ist und nicht auf SHA-2 aufbaut, somit noch nicht ausreichend Erfahrungswerte bestehen um einschätzen zu können, inwieweit jene neue Algorithmen wirklich zuverlässig und sicher funktionieren. Ebenfalls ist dies auch bei Scrypt der Fall, welches bei Litecoin & den meisten Altcoins verwendet wird. Auch dieser Algorithmus ist bislang mehr oder minder im experimentellen Stadium und es fehlt an Erfahrungswerten.
Daher ist manchmal Weniger auch Mehr und macht es teils keinen Sinn, zig verschiedene Hashalgorithmen miteinander zu kombinieren, weil es das System nur unnötig komplizierter und anfälliger für Bugs macht.
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