Zusammenfassung:
Wesentlicher Grund für die Einsammlung einer Summe in Höhe von 312.000 € war nicht zuletzt auch die Einleitung einer Sonderprüfung. Diese wurde zwar wiederholt angekündigt, aber nie tatsächlich eingeleitet.
Ganz im Gegenteil! Wie wir am Freitag Abend erfahren haben (übrigens von derselben Person die immer wieder auf die Einleitung der Sonderprüfung hingewiesen hat) bringt eine Sonderprüfung plötzlich nichts mehr. Mir kam das Ganze schon vorher merkwürdig vor. Daher begann ich mir Gedanken zu machen über die Verwendung von Teilen der 312.000 € zu machen. Die SDK fungiert bezüglich der überlassenen Gelder als eine Art Treuhänder. Die Verwendung der Gelder sollte also in etwa den ursprünglich hierfür vorgesehenen Verwendungszwecken entsprechen. Abweichungen hätten zumindest zeitnah kommuniziert werden müssen. Jeder Dorfverein hat einen Schatzmeister dem einmal im Jahr durch Kassenprüfer auf die Finger gesehen wird. Da geht es wahrscheinlich um ein paar Tausend Euros, nicht wie in unserem Fall um weit mehr als eine Viertelmillion. Man hat immer nur angekündigt (dies meist aber sehr spät), den Ankündigungen dann aber keine Taten folgen lassen. Das mag im Einzelfall durchaus richtig sein, weil nämlich der Situation dienlich. Hier zog es sich jedoch wie ein roter Faden durch die Kommunikation der SDK seit ca. Beginn Februar 2023. Anders ausgedrückt: Kritische Stimmen hätten der SDK durchaus eine suboptimale Kommunikation vorwerfen können. Von außen bekam man deshalb auch mehr und mehr den Eindruck, außer dem Gutachten von Farber sowie der Begleitung bei den Abstimmungen wäre nichts wesentliches geschehen. Immer mehr entstand der Eindruck, das die SDK durch die SIHNV vor sich hergetrieben wurde. Man kann aber nur dann von anderen vor sich hergetrieben werden, wenn man selbst zu langsam agiert! Besonders deutlich wurde dies dann m. E. Anfang Mai als (zumindest angeblich) geplant war die Sonderprüfung anzustoßen, dann aber die Meldung des Matress-Firm Verkaufs dazwischen platzte. Eine andere Erklärung für die erneute Verzögerung gab es damals für mich nicht. Und am Budget, wie allseits bekannt, kann es ja nicht gelegen haben.
SDK als unser Beauftragter... und auch Beauftragter vieler anderer Fälle zur gleichen Zeit!
Als die SDK die Angelegenheit Steinhoff übernahm wurde immer wieder darauf hingewiesen das die eigenen Ressourcen begrenzt seien, man arbeite ehrenamtlich und habe in der Geschäftsstelle nur vier festangestellte Mitarbeiter. Es ergingen auch Aufrufe die Zahl der Anfragen bezüglich des weiteren Fortgangs des Verfahrens soweit wie möglich einzuschränken, eben aufgrund der limitierten Ressourcen. All dies klang angesichts der „Mammutaufgabe“ Steinhoff sehr überzeugend und wurde wohl von den meisten Betroffenen, nicht zuletzt dem Verfasser dieser Zeilen, so respektiert. Was man aber in der Folge hätte missdeuten können war, das neben der Steinhoff-Thematik immer wieder neue Fälle hinzukommen. Laut SDK-Website seit Februar deren fünf (!), nämlich Pentracor GmbH, R-Logitech, Leoni AG und noch zwei weitere. Da fehlt dann, angesichts der von der SDK beschworenen Ressourcen-Knappheit, doch ein wenig das Verständnis wie man all diese Fälle mit der erforderlichen Sorgfalt behandeln will. Zwar wird jedermann durchaus nachvollziehen können das die SDK bestmögliche Breitenwirkung hinsichtlich des eigenen Bekanntheitsgrades erzielen möchte, ob dies jedoch im Sinne der vertretenen Aktionäre ist (aller zur gleichen Zeit vertretenen Problemfälle, nicht nur Steinhoff!) könnte von Vielen zumindest angezweifelt werden. Um es bildlich auszudrücken: Stellen Sie sich eine kleinere Baufirma mit 15 Mitarbeitern vor. Gegenwärtig arbeiten alle Mitarbeiter an der Fertigstellung eines 10-Familienhauses und sind damit voll ausgelastet. Doch bereits drei Wochen nach Beginn der Bauarbeiten an besagtem Haus nimmt der Bauunternehmer einen weiteren Bauauftrag für ein 10-Familienhaus an. Nochmal drei Wochen später tut er das gleiche. Um schließlich final, diesmal drei Monate später, der Errichtung eines 4. 10-Familienhauses zuzustimmen. Im Betrieb arbeiten aber immer noch nur 15 Mitarbeiter! Was wird wohl passieren? Die Antwort kennen Sie selbst. Am Ende schadet sich der Bauunternehmer selbst durch die entstehende Negativwerbung, vor allem aber den Auftraggebern der 10-Familienhäuser die fest damit rechneten das die Bauunternehmung ihr Haus mit besonderer Priorität berücksichtigt hatten.
Tja, an solch eine Bauunternehmung erinnert mich die SDK.
Abschließend will ich nochmals festhalten das ich, unabhängig von der von der SDK gezeigten Performance, nicht glaube das in unserem Fall ein wesentlich anderes Ergebnis hätte erzielt werden können. Zumindest aber hätte man es Steinhoff schon etwas schwerer machen können um an den heutigen Punkt zu gelangen. Nicht zuletzt dafür stellten die Aktionäre 312.000 € zur Verfügung und wurden massenhaft SDK-Mitglieder. Über die Verwendung eben dieser 312.000 € werde ich von der SDK einen detaillierten Verwendungsnachweis anfordern. Ich hege keine Zweifel das die Gelder etwa nicht ordnungsgemäß verwendet worden sind. Nur möchte ich eben die Diskrepanzen zwischen Ankündigung und Taten geklärt haben.
Auch noch ein Wort zu der Ehrenamtlichkeit: Wieso wohl sind Bürgermeister Mitglieder in allen Ortsvereinen? Weil sie sich hohe Bekanntheitsgrade versprechen in Hinsicht auf die nächste Kommunalwahlen. Wieso arbeitet ein Dr. Liebscher „ehrenamtlich“ für die SDK? Weil er so ein Menschenfreund ist? Oder weil er sich persönlich davon extrem hohe Bekanntheitsgrade verspricht die ihn beruflich nach vorne bringen? Urteilen Sie selbst liebe Mitforisten! Über das teilweise Gebaren des Herrn Liebscher beim letzten Webinar kann man übrigens nur den Kopf schütteln. Einem 15-jährigen würde man dafür schwer tadeln.
Nochmals: Ich suche keinen Ersatzschuldigen für mein desaströses Steinhoff-Investment. Jedoch möchte ich mir sicher sein, im Falle das sich jemand helfend an meine Seite stellt (ich demjenigen auch noch Geld dafür gebe und seiner Organisation beitrete), das dieser auch wirklich mit aller Kraft und so offen wie möglich handelt und kommuniziert. Zumindest was Ankündigungen angeht hat die SDK ihr Soll übererfüllt, sich geradezu als Ankündigungs-Weltmeister präsentiert. Sie hat auch viele (zu viele) Hoffnungen bei vielen geweckt! Der Rest ist Schweigen. |