Der Anhydrit ist ein graues, mit schwarzen Schlieren durchzogenes Mineral, das man zwischen den glitzernden Edelsteinen von Mineraliensammlern nur selten findet. Doch es machte vor zehn Jahren, im November 2010, bundesweit Schlagzeilen. Damals trafen im Stuttgarter Rathaus, moderiert vom Schlichter Heiner Geißler, Gegner und Befürworter des neuen Stuttgarter Tiefbahnhofs aufeinander. Für Erstere war auch das Mineral, das unter Stuttgart häufig vorkommt, ein Ärgernis. Denn kommt der Anhydrit mit Wasser in Kontakt, kann er quellen. Das heißt, Anhydrit löst sich in Wasser und kristallisiert zu Gips aus. Der Gips braucht aber 60 Prozent mehr Platz und kann beim Quellen einen immensen Druck aufbauen, der sich auf den Tunnel überträgt, ihn beschädigen oder sogar zerstören kann. In einem Dutzend anderer Tunnel gäbe es solche Schäden. Und in Staufen im Breisgau hob sich in Folge einer Bohrung nach Erdwärme in anhydritführendem Gestein die historische Altstadt. Man kann den Anhydrit nicht berechnen
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