Es ist wichtig, beim Thema Stuttgart21 nicht im Widerstand nachzulassen. Es ist und bleibt ein gigantisches Milliardengrab ohne jeden verkehrlichen Nutzen und mit vielen technischen und finanziellen Risiken. Schlimm ist, daß am Ende der Steuerzahler und Bahnfahrer zahlen soll. Die Politiker, die uns das beschert haben, werden bis zur Inbetriebnahme vermutlich kaum noch leben. Aber auch der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG hat maximal versagt. Kaum ein Entscheidungsträger hat je unabhängig nach Daten und Fakten geurteilt. Es gab mehrere Chancen hierzu. Stuttgart wird durch diesen falschen Weg in der Stadtplanung weit zurückgeworfen. Schade ist, daß unter den Parteien kaum noch Kritik am Projekt geäußert wird mit Ausnahme der Linken. Umso wichtiger ist es, das Thema auch in den bevorstehenden Wahlen zu kommunizieren. Für mich ist das ganze Projekt ein riesiger Demokratieskandal verbunden mit den dreistesten Lügen, die wir im Nachkriegsdeutschland je erlebt haben. Der Verweis auf die Volksabstimmung hinkt, da die Menschen sich nicht wirklich mit der Materie befasst haben. Typisch deutsch ist dieses blinde Vertrauen in die Obrigkeit, frei nach dem Motto "nur den Fortschritt nicht aufhalten." Es ist jedoch kein Fortschritt, Milliardenbeträge aus öffentlichen Kassen in private umzuleiten, unsinnige Tunnel zu bohren, und um dann einen Kellerbahnhof zu haben, der nachweislich weniger Kapazität hat als der jetzige.
http://www.doktorkohl.de/2014-april/stuttgart21-22042014.html
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