AB-Daily vom 16. Jan. 2009 auf den Punkt:
,,Das Schwierige an der internationalen Banken-Szene sind nicht die Quartalszahlen an sich, sondern der Eindruck, daß sie unter die negative Entwicklung keinen Schlußstrich ziehen können. Deswegen sind die staatlichen Hilfen zwar die richtige Reaktion, aber für die Erwartungshaltung des Marktes ist dies fatal. Bestes Beispiel: Die BANK OF AMERICA benötigt weitere 20 Mrd $, um die Übernahme von MERRILL LYNCH über die Bühne zu kriegen. BANK OF AMERICA galt im letzten Jahr als starke Adresse, aber ähnlich wie im Fall der Übernahme der DRESDNER BANK durch die COMMERZBANK sind die latenten Risiken bei MERRILL LYNCH so groß, daß die BANK OF AMERICA ohne zusätzliche Mittel sie bilanziell nicht verkraftet. Die problematische Botschaft an den Markt: Selbst nach intensiven Due Dilligence im Rahmen einer Übernahme lassen sich nicht alle Risiken beziffern. Wenn eine Bank dies schon nicht schafft, glaubhaft einzuschätzen, dann wird es der Markt für sich selber ebenfalls nicht können. Darin liegt die Krux der Sache. Die Bankenkrise ist damit in erster Linie zur Vertrauensfrage des Managements aller internationalen Banken mutiert." |