"Ich kann da keinen Mehrwert für Aktionäre erkennen."
Der Mehrwert für die Aktionäre könnte darin bestehen, dass die Gläubiger im Falle der Insolvenz wie von Steinhoff selbst kommuniziert, durch die unkontrollierte Verwertung einen großen Werteverlust erleiden könnten. Wenn ich mich recht erinnere wurde da für den schlechtesten Fall glaube ich zwischen 5,1 und 6 Milliarden Erlös angenommen. Bei einer solventen Liquidierung wie sie es jetzt vor haben mit Zustimmung des WHOA-Richters, könnten sie über die kontrollierte Verwertung über die Zeit wenn's gut läuft etwa 7 bis 8 Milliarden Erlös einfahren laut Steinhoff.
Der Unterschied sind also 1-3 Milliarden grob geschätzt.
Nun werden die Gläubiger bei Ablehnung des WHOA in die Situation kommen, wo sie entscheiden müssen, ob sie Fällig stellen und mit vielleicht nur 5,1 Milliarden raus gehen oder ob sie nicht nach einer anderen Lösung suchen um am Ende doch mehr raus zu bekommen.
Es könnte dazu führen, dass die 36% der Gläubiger aber mindestens die unbesicherten Gläubiger zu dem Schluss kommen, dass sie nicht fällig stellen wollen und lieber nach anderen Lösungen suchen weil sie sonst Verluste erleiden könnten oder zu wenig daran verdienen würden. Dies könnte auch für einen Teil der besicherten Gläubiger gelten und dann wäre es denkbar, dass eine einfache Mehrheit der Gläubiger erst einmal die Verlängerungsoption zieht um Zeit für Lösungen zu bekommen.
Wäre meiner Meinung nach zumindest der erste Schritt hin zu einer möglichen Einigung mit den Aktionären. Ob dies so kommt oder nicht, werden wir sehen, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle Gläubiger wirklich bereit sind, hoher Abschläge bei der Veräußerung durch eine Insolvenz hinzunehmen bzw. zu riskieren. Ich bin der Meinung, dass die Fälligstellung nur eine Drohung war um uns dazu zu bringen, den Gläubigern das Ruder freiwillig in die Hand zu legen, aber Irrtum nicht ausgeschlossen.
Meine Meinung.
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