SRH AlsterResearch - SOLON Qualität im Kraftwerksbau wird sich durchsetzen 10:54 15.02.11
Hamburg (aktiencheck.de AG) - Der Analyst von SRH AlsterResearch, Oliver Drebing, stuft die SOLON-Aktie (Profil) weiterhin mit "kaufen" ein.
An der Börse gelte: Die Argumente würden nachgeliefert. Welchen Impulsen die SOLON-Aktie ihren jüngsten Kursverlauf verdanke, habe sich den Analysten bisher nicht erschlossen. Für sich genommen dürften auch die Zahlen zum Geschäftsjahr 2010, die kommende Woche vorgelegt würden (vorläufige Eckdaten), keine Klärung herbeiführen. SOLON werde die Dynamik im Systemgeschäft, zu der das Unternehmen im 3. Quartal angesetzt habe, fortgeführt haben. Das Ziel eines ausgeglichenen EBIT-Ergebnisses sollte erreicht worden sein - ob knapp im schwarzen oder im roten Bereich, bleibe abzuwarten. Für das 4. Quartal habe dies einen EBIT-Beitrag im Bereich von 5 Mio. EUR bedeutet (Prognose SRH AlsterResearch: 4 Mio. EUR).
Zum 3. Quartal habe SOLON ein EBIT von -3,1 Mio. EUR ausgewiesen und sei damit wieder ins Negative gerutscht (nach Q2/2010: +4,3 Mio. EUR), weil die Abarbeitung des endlich angezogenen Projektgeschäfts mit einem Vorlauf verbunden sei und zudem für ein italienisches Altprojekt Garantien über 4,5 Mio. EUR gezogen worden seien (zahlungswirksam).
Für die Bewertung SOLONs sei die Aussicht auf eine Klärung der Verschuldungsfrage prägend. Die Analysten würden unverändert darauf setzen, dass SOLON bis zur Fälligkeit der aktuellen Wandelanleihe (Dezember 2012) operativ an die Ergebnisse aus 2008 angeknüpft haben werde. Am Kapitalmarkt gehegte Zweifel, dass sich SOLON aufgrund der Kompetenz im Kraftwerksbau (Projektierungs-Know how) sowie der überlegenen Qualität der Module langfristig durchsetzen werde, sollten im Verlauf von 2011 auszuräumen sein. Im Zusammenhang mit der Ablösung der Verbindlichkeiten spiele die Werthaltigkeit der Beteiligungen und Forderungen gegen Beteilungsunternehmen eine weitere Schlüsselrolle.
Ein kurzzeitig extremer Angebotsüberhang bei Solarzellen Ende 2010 habe nicht etablierte Anbieter, die unterhalb der Premium-Qualität operieren würden, in Bedrängnis gebracht. SpectraWatt, eine für SOLON strategisch bedeutungslose Beteiligung (siliziumbasierte Zellen), habe den Produktionsbetrieb sogar einstellen müssen. Die geplanten und die außerordentlichen Abschreibungen auf die Position würden sich auf 6,5 Mio. EUR summieren. Für die Analystenprognosen zu 2010 resultiere aus diesem Aufwand eine Reduktion um 4 Mio. EUR.
Von außerordentlicher Bedeutung sei das Engagement bei Global Solar (bilanzierter Beteiligungsansatz: 14 Mio. EUR, Forderungen: 51 Mio. EUR). Der Hersteller von Dünnschichtzellen mit den Standorten Tucson und Berlin habe einen längeren Anlauf benötigt als ursprünglich vorgesehen, gerade auch weil sich die Märkte dynamischer fortentwickelt hätten als prognostiziert; bei der Erfüllung der aktualisierten Ziele scheine man im Plan zu sein. Zu Global Solar würden die Analysten Meldungen erwarten, die SOLONs Aktienkurs starke Impulse verleihen würden, sie würden hierfür aber mit einem Zeitpunkt in der 2. Jahreshälfte rechnen. Für die jüngste Kursbewegung stelle Global Solar kein Argument dar.
Bei einem Gesprächstermin letzten Monat in Berlin habe der Vorstand den Analysten bestätigt, dass SOLON hervorragend in Italien unterwegs sei (auch hinsichtlich der Betriebskapital-Bindung) und dass Qualitätsaspekte bei Kraftwerks-Aufträgen US-amerikanischer Stromversorger und unabhängiger Erzeuger mittlerweile eine entscheidende Rolle spielen würden. Im Sonnenstaat Arizona sei SOLON fest etabliert. SOLON habe angekündigt, im US-Geschäft ab Mitte 2010 positive Ergebnisbeiträge zu erzielen. Dies gelinge jetzt auch deshalb, weil sich SOLON nicht schwerpunktmäßig auf dem Residential Market aufhalte; im Geschäft mit Privathaushalten sei in den USA keine Marge zu verdienen.
Die Analysten würden SOLON für eines der wenigen deutschen Solarunternehmen halten, die vom aktuellen Wandel der Marktgegebenheiten profitieren würden.
Die Analysten von SRH AlsterResearch bekräftigen das Anlageurteil "kaufen" für die SOLON-Aktie sowie das Kursziel von 10 EUR. (Analyse vom 15.02.2011) (15.02.2011/ac/a/nw) |