Johannes Scherer Solaraktien – neue Chancen nach dem Ausverkauf Guten Tag, liebe Leserinnen und Leser, selten haben die Aussagen eines bayerischen Ministerpräsidenten an den heimischen Aktienmärkten zu derart starken Kursausschlägen geführt wie die Ankündigung von Horst Seehofer, gegen die geplante Kürzung der Solarförderung vorzugehen. So verteuerten sich beispielsweise Solarworld binnen eines Tages um zehn Prozent, Q-Cells kletterten um mehr als sieben Prozent. Viele Anleger spekulieren offensichtlich darauf, dass die jetzt vom Bundeskabinett beschlossene „Formulierungshilfe“ anstelle eines sonst üblichen Gesetzesentwurf der Koalition alle Türen für Nachbesserungen offen lässt. Das brachte neuen Schwung in die Solaraktien, die seit Monaten unter den Regierungsplänen leiden und kräftige Kurseinbußen von bis zu 40 Prozent verzeichnen. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieses Desasters sollten Anleger die einstige Boombranche nicht aus den Augen verlieren, denn angesichts der ermäßigten Notierungen eröffnen sich bei ausgesuchten Werten günstige Einstiegskurse. Auch wenn die Förderkürzung die heimischen Solarunternehmen empfindlich trifft und es zu einer Marktbereinigung kommen könnte, bleibt die solare Energiegewinnung eine aussichtsreiche Zukunftstechnologie. Davon werden in erster Linie Unternehmen profitieren, die in ihren Bereichen eine Führungsposition einnehmen und international ausgerichtet sind. Zu ihnen gehört etwa SMA Solar Technology. Das Unternehmen ist der weltweit größte Hersteller von sogenannten Wechselrichtern – einem unverzichtbarer Bestandteil jeder Solarstromanlage – und in vier Kontinenten vertreten. Interessant erscheint zudem die centrotherm-Aktie. Das Unternehmen ist Marktführer im Bereich Dienstleistungen für die Herstellung von Solarzellen sowie Silizium und erzielt mehr als 80 Prozent seines Umsatzes im Ausland. Aussichtsreiche Solar-Aktien gibt es aber nicht nur in Deutschland. Vor allem aus China drängt ernstzunehmende Konkurrenz auf den Markt. In einer aktuellen Branchenanalyse sieht die Deutschen Bank die Solarmodul-Hersteller aus der Volksrepublik als die Gewinner der weltweit steigenden Nachfrage nach Sonnenenergie. Die Analysten verweisen in ihrer Analyse auf die niedrigen Produktionskosten, die Gewinnmargen zwischen 21 und 27 Prozent erlauben und nennen als Favoriten die Aktien von Trinar Solar, Yingli Green Energy, Renesola und Suntech Power. Anleger, denen Direktinvestments in einzelne Aktien zu unsicher erscheinen, können mit entsprechenden Zertifikaten das Anlagerisiko streuen. Eine umfangreiche Auswahl an internationalen Solarwerten beinhalten die Open-end-Indexzertifikate von der Deutschen Bank (WKN: DB1 SUN) auf den S-Box-Solarindex und von der Société Générale (WKN: SG0 SUN) auf den MSCI World-Solar-Energy-Index. Herzlichst Ihr Johannes Scherer |