... man mit der Bekanntgabe auf das Wochenende nach dem 1. großen Verfallstag gewartet hat. Anstand darf man von den Bänkern auch nach wie vor nicht erwarten.
Dennoch sehe ich nicht, dass die Verhandlungen "ergebnisoffen" verlaufen werden. Zu gewaltig sind die Probleme bezüglich der Profitabilität, insbesondere die der Deutschen Bank. Das fortgesetzte Versagen der letzten Jahre lässt sich nicht (mehr) verheimlichen und alles andere als eine Fusion wäre eine riesige Überraschung, auch weil (erneut) das miserabelste Q1-Ergebnis der jüngeren Geschichte droht. Woher sollte dieses Management auch wissen, wie man Kosten so einspart, dass nicht gleichzeitig auch die Erträge entsprechend leiden!? Möglicherweise kann die CoBa da etwas nachhelfen, denn sie hat in diesen Dingen tatsächlich mehr Erfahrung und Expertise.
Unter dem Strich werden beide Konzerne zusammen in den kommenden 5 Jahren auf etwa 25.000 Festangestellte Mitarbeiter und noch einmal so viele (externe) Berater verzichten können. Allein die Einsparungen im Bereich der IT könnten gewaltig sein, wenn sie es (endlich einmal) richtig angehen und aus den Fehlern der Vergangenheit die richtigen Schlüsse ziehen. Die Kosten für die Veränderungen wird zum großen Teil die Allgemeinheit bzw. der Steuerzahler stemmen müssen, denn diese Leute werden größtenteils kaum woanders unterkommen können. Die Banken beschäftigten zuletzt zwar die teuersten aber längst nicht die fähigsten (IT-) Arbeitskräfte und das ist mitunter auch einer der Hauptgründe für das Verschlafen der Zukunft in den letzten Jahren. Zweifel sind und bleiben angebracht, ob die Banken am Ende des Tages tatsächlich die (fachlich) fähigsten Mitarbeiter behalten können/werden oder ob sich erneut die "Nichtsnutze mit den spitzen Ellenbogen" durchsetzen werden, wie es schon in der Vergangenheit ein ums andere Mal gewesen ist. Ich kann das (denke ich) ganz gut aus eigener Erfahrung beurteilen, denn meine eigene Karriere begann erst dann so richtig zu laufen, als ich mit dieser Sorte Menschen keine Berührungspunkte mehr hatte und meine eigene Mannschaft aus Leuten zu rekrutieren begann, die mehr konnten und dafür aber weniger "hell schienen" ...
Kurzfristig rate ich zum Kauf beider Aktien. Die DeuBa ist deutlich unterbewertet und vielleicht sind im Zuge der Fusion auch die Tage des aktuellen Managements endlich gezählt!? Für die CoBa spricht eine gewisse Prämie, die man den Aktionären für die Ermöglichung dieser Fusion zahlen müsste. Deren Top-Management schätze ich (in Teilen, längst nicht alle) als etwas fähiger ein, aber ich würde auch dieses in einer neuen "Deutschen Commerzbank" komplett freisetzen und die Spitzenplätze neu besetzen. Mal sehen, ob sich die Herrschaften in den Vorstandsetagen (auch) zu diesen und für den Erfolg durchaus erforderlichen Entscheidungen durchringen können!? |