wer glaubt, dass die deutsche Politik genug Einfluss hat, um eine Zwangsehe bei den beiden Banken durchzusetzen, der irrt meiner Meinung nach.
Bei der CoBa hat man ja definitiv Einfluss als Großaktionär, aber bei der DeuBa ist der Einfluss vermutlich überschaubar.
Es gibt also meiner Meinung nach nur zwei Gründe, die so "einen politischen Druck" erzeugen können:
1. irgendjemand schiebt die Politik vor, weil er sich nicht outen möchte (daran mag ich nicht so recht glauben, wenn dann ist es Cerberus) 2. es steht so schlecht um beide Banken, dass es absolut im Bereich des Möglichen liegt, dass es zu einem großen Ausfall kommen kann
Ich glaube an Punkt 2. und hier vor allem, dass DeuBa es nicht auf die Reihe bekommt vernünftiges Geld zu verdienen. Die aktuelle Führung der DeuBa möchte vermutlich selbstständig bleiben, beim AR-Vorsitzenden glaube ich das allerdings nicht.
Vermutlich erhofft man sich von so einer Fusion einen Freibrief für die Umsetzung von Punkten, die ohne diese große Lösung nicht möglich wären (Entlassung von vielen Mitarbeitern, Umstrukturierungen in einigen Bereichen, usw.). Oder es ist schon so weit gediehen, dass Archleitner und deutsche Politik überhaupt nur noch diesen Weg gehen können, weil sonst ...
Eine halbherzige Fusion wird alles noch schlimmer machen. Es ist nicht gesagt, dass einer der beiden aktuellen Chefs in Zukunft auch das neue Gebilde führt. Unter Umständen hat man sich ja auch der Dienste des aktuellen Cerberus Stammhalters in Deutschland gesichert und möchte das ganze zusammen mit den anderen Cerberus Beteiligungen jetzt zu etwas größerem machen.
Es gibt tausende Ansätze warum es bei DeuBA in der nächsten Zukunft besser gehen kann, aber obwohl ich langfristig mit durchaus Volumen long ausgerichtet bin, fürchte ich aktuell eher eine maximal langsame Verbesserung des Aktienwertes. |