Immer häufiger kann man nun auch in der Systempresse die Furcht vor Staatsbankrott und Hyperinflation lesen. Dabei ist die Situation historisch betrachtet ganz einfach: Noch niemals hat ein Staat seine Schulden zurückzahlen können. Entweder die Schuldner wurden für "vogelfrei" erklärt, um sie (und damit auch die Schulden) zu beseitigen. Oder, wie wir aus der deutschen Geschichte den letzten Jahrhunderts erfahren haben, wurden die Staats-Schulden durch Hyperinflation entwertet, oder der Staat hat sich durch eine Währungs-Reform seiner Schulden erledigt.
Dieses Verfahren funktioniert aber nur für den Staat selbst: Normale Schuldner, seien es nun Immobilien-Besitzer oder Konsumenten, waren meistens die Dummen. Entweder wurden ihre Hypotheken mit einer "Ausgleichsabgabe" in der neuen Währung zwangsbelastet oder die Schulden wurden Eins zu Eins von der alten Währung in die neue Währung "umgerechnet". Nach der Hyperinflation der 20er-Jahre wurden die entwerteten Hypotheken so stark mit einer Zwangsabgabe belastet, dass viele Besitzer ihr Haus zwangsverkaufen mussten.
Man sieht: Es ist fatal zu vermuten, dass die persönlichen Schulden so wie die Schulden des Staates entwertet werden. Noch fataler ist es jedoch, dem Staat Geld zu leihen - sei es nun durch Aufkauf bestimmter Staats-Anleihen auf direktem Weg, oder indem man sein Geld in Versicherungen (Lebensversicherungen, Riester-Renten etc) über Umwege in Staats-Anleihen parkt. Nun wird man heute nicht gleich für vogelfrei erklärt, so dass man fürchten muss, von den Häschern des Staates ermordet zu werden. Obwohl die Rhetorik von Pöbel-Peer und Marschier-Münte in diese Richtung geht.
Die Gefahr geht heute primär von der Hyperinflationierung des Geldes und damit anders gesagt von der Deflationierung der realen Staatsschulden aus. Dass ein Staat Bankrott anmelden muss, ist eher eine sekundäre Gefahr (Anmerkung: Diese Form von Bankrott tritt im Wesentlichen bei Staaten auf, die sich in Fremdwährungen verschuldet haben). Der Staat wird sich vorher der Gelddruck-Maschine bemächtigen, um seine Ausgaben zu decken. Das Einschleusen dieses Falsch-Geldes in den Wirtschafts-Kreislauf ist nichts anderes als eine versteckte - weil nicht in nominellen Werten sichtbare - Steuer des Staates auf alle Einkommen und Vermögen. In realen Werten verringern sich nämlich sowohl Einkommen und Vermögen, weil sie weniger kaufen können.
Die "Noten-/Zentral-Bank als Hüterin der Währung" ist eine der grössten geglaubten Lügen der Weltgeschichte. Auch wenn man es tausendmal wiederholt, wird es trotzdem nicht "wahrer". In Wirklichkeit sind die Notenbanken die Komplizen des Staates, um diejenigen Geldmengen bereitzustellen, die der Staat mit seinem grenzenlosen "deficit spending" benötigt. Finanzminister als "Sparschweine" der Nation ist auch eine geglaubte Lüge. Die Realität sieht folgendermassen aus: Die Finanzminister in Deutschland haben sich letztendlich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie die Spitzenverschuldung ihres jeweiligen Vorgängers gerissen haben. Pöbel-Peer reiht sich hier perfekt in die Riege seiner Vorgänger Eichel und Waigel (den Saarländer habe ich einmal ausgeblendet) ein.
Für die persönliche Vermögensplanung ist es ESSENTIELL, diese Zusammenhänge zu verstehen und zu verinnerlichen. Insbesondere in Krisenzeiten wie der heutigen sind die Auswirkungen besonders gravierend.
Auch wenn es Viele nicht wahrhaben wollen, ist Gold zur Zeit eine der wenigen Alternativen, mit der man zumindestens sein Vermögen vor direkten (Steuern, Zwangsanleihen) und indirekten (Inflationierung) staatlichen Zugriffen schützen kann. Das wissen unsere Politiker und Zentralbank-Gehilfen natürlich auch. Weshalb Gold als Staatsfeind behandelt wird, weil ein auf Gold basierendes Währungssystem eben nicht eine permanente Verschuldung durch "deficit spending" erlaubt.
Am heutigen Tag stand wie am gestrigen der erbittert geführte Kampf um die $930 Gold Marke im Vordergrund. Gold wurde schon im frühen asiatischen Markt - da hatte der Access Market gestern in New York erst seit einer Stunden den Handel beendet, plötzlich von $927 auf $921 gedrückt. Ein typisches Muster des Gold-Kartells. Von diesem Tiefschlag konnte sich Gold bis zu Beginn des Londoner Handels nicht erholen. Dann ging es aber wieder leicht aufwärts. Zum A.M. Fix stand Gold mit $923,25 (EUR 678,71) wieder etwas besser, musste aber im 24-Stunden Vergleich $2 abgeben.
Nach der Anfangs-Drückung des Gold-Kartells zu Beginn des New Yorker Handels konnte sich Gold zum Nachmittag aber wieder befestigen. Zum P.M. Fix stand Gold bereits bei $925,25 (EUR 680,53) $1 höher als gestern zur gleichen Zeit. Zum Schluss des Handels an der COMEX beendete Gold den Handel bei knapp $928. Das Gold-Kartell hat den heutigen Tag zwar verhindern können, dass die $930er-Marke fällt, aber Gold ist trotz aller Drückungsversuche doch leicht gestiegen.
Das Verhältnis von USDX zu Realzins der 10-jährigen Treasuries hat sich heute auf 26,5 verringert - USDX = 82,3 und Realzins = 3,1 % (letzter Stand am Mittwoch: 26,7).
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "An der Börse sind 2 + 2 nicht 4, sondern 5 - 1 !" "An der Börse kann man 1.000 % Gewinn erzielen, aber nur 100% Verlust!" |