BERLIN (Dow Jones) - Die Deutsche Bahn soll deutlich schneller und attraktiver werden. Dazu haben der Bund sowie 27 Vertreter der Bahnwirtschaft einen "Schienenpakt" unterzeichnet und den neuen Deutschlandtakt vorgestellt. Bis 2030 soll die Zahl der Fahrgäste verdoppelt, der Anteil des Schienengüterverkehrs auf 25 Prozent erhöht werden, sagte Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in Berlin. Dies sei "kein Corona-Notfallplan. Es ist ein koordinierter Zukunftsplan."
Schon ab Dezember dieses Jahres sollen zwischen Berlin und Hamburg Züge im Halbstundentakt fahren. Weitere Strecken sind in Planung. Ziel ist, auf allen wichtigen Hauptverkehrsachsen jede halbe Stunde einen Zug fahren zu lassen. Verbesserungen wird es laut Scheuer auch in Süddeutschland geben, beispielsweise verkürzt sich die Strecke München-Köln um 59 Minuten. Geplant sind auch weitere Investitionen im Rahmen des "Masterplans Schienenverkehr".
Scheuer betonte, das Ziel sei eine leistungsfähigere, pünktlichere und klimafreundlichere Eisenbahn. "Ich spreche nicht gern von Revolution", erklärte er, aber es gebe "kein vergleichbares Vorhaben". Bis Mitte des Jahrzehnts solle dies realisiert werden. Der CSU-Politiker stellte auch einen Entwurf für ein Eisenbahn-Regulierungsgesetz in Aussicht, die "noch in diesem Jahr" in Kraft treten soll.
Bahnchef Richard Lutz erklärte, alle Beteiligten des Schienenpaktes seien sich einig gewesen, dass die Bahn das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts sein soll. In der Corona-Krise habe die Deutschen Bahn AG zwar nur 10 bis 15 Prozent der sonst üblichen 7 Millionen Fahrgäste transportiert. "Das waren aber keine Lustreisen", so Lutz, es habe sich gezeigt, dass "auf uns in der Branche Verlass war". Es brauche nun auch mehr Verbindungen in Europa, dort seien viele Länder "neidisch" auf das, was in Deutschland vorangehe. Am Schienenpakt waren zahlreiche Verkehrsunternehmen, Behörden, Gewerkschaften und Verbände beteiligt.
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