Also dass der "Apfel" Monsanto zu faul war, um ihn wirklich zu essen, war eigentlich allen außer der Bayer-Führungsetage klar. So wollte man Bayer vor eine feindlichen Übernahme schützen und hat es statt dessen geschafft, Bayer sturmreich zu schießen. Ich bin sicher, dass die Monsanto-Aktionäre sich immer noch am Boden kugeln vor Freude über das viele Geld. Aber ich glaube nicht, dass man damals von "feindlicher" Seite aus alles so geplant hat. Das geht schon auf das Konto von Baumann und sicher mit ehrlichen Hintergedanken.
Diese merkwürdigen Aussagen, dass hier im Hintergrund ordentlich gekauft wird und man bald die Bombe platzen lassen will - also so etwas ist doch vollkommener Schwachsinn.
Ich bin mir schon relativ sicher, dass es irgendwo diverse Gruppen gibt, die das Kursdesaster bei Bayer mit freudiger Erwartung verfolgen. Der Happen ist doch eigentlich einfach zu lukrativ. Bayer ist im Grunde genommen sehr gesund. Das operative Geschäft ist sehr profitabel und relativ wenig anfällig für Konjunkturschwankungen - das haben wir ja nun 2020 gesehen und auch die Prognose für 2021 zeigt das. Wenn man sich nun mit dem Vergleich einigt, dann ist das größte Risiko weg. Das Geld für die Auszahlungen hat man schon zusammen und in den Bilanzen verbucht - daher ja der große Verlust. Sobald die Unterschrift des Richters unter dem Vertrag ist, kann man wieder ohne große Risiken kalkulieren, was Bayer wert ist, wenn man sich die Filets rausschneidet und entsprechend verkauft oder einen Teil selbst behält. Bayer hat Monsanto mit Rechtsunsicherheit für 50 Mrd. Euro gekauft. Nun bekommt man bald ein gesundes Pharmageschäft, den Consumer Health Bereich sowie die Kombi Monsanto/Agrar-Bayer für unter 60 Mrd. Euro und ohne Rechtsrisiken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es da nicht einige Interessenten gibt, denen das Wasser im Mund zusammen läuft. |