Danke für den Link. Stimme dir in deiner Einschätzung voll zu. Erschreckend wie kritiklos diese naive Jüngerschar dort war. Ist leider kein Wunder was auf der HV abgelaufen ist. Wer hätte da noch kritisch auftreten sollen? Die an Aktienperformance und Rendite interessierten normalen Privatanleger und instit. Anleger sind ja quasi aus Vernunftgründen fast alle raus und übrig sind eigentlich somit nurnoch ideologische verklärte Realtitätsverdränger die als brave Jünger die HV zur Götzenverehrung nutzen oder einige Solarworld-Mitarbeiter, die es nie wagen würden ihrem Chef auf der HV unangenehme Fragen zu stellen. So feiert man den HV-Kindergeburtstag anstatt sich mit den echten Problemen von Solarworld auf der HV zu beschäftigen. Die Solarworld- Aktie ist mehr und mehr zum "Fanartikel" verkommen wie es z.B. auch eine Aktie von Borussia Dortmund ist. Underperformance-Gurken werden dann mit rosaroten Fan-Scheuklappen schöngeredet mittels totaler Realitätsverdrängung und die Schuld für Kursrückgänge nur den bösen "Shorties" gegeben, weil man unfähig oder ungewillt ist bilanzielle Realitäten wahrzunehmen die diese Kursrückgänge objektiv erklären. Das ist Börsendenken nach der Pipi Langstumpf Methode : "ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt". Wenigstens der Strenger von der DWS hatte es als einzige Person gewagt dem Sonnenkönig zu widersprechen und die Dividende hinterfragt. Also quasi genau das zum Ausdruck gebracht was alle ökonomisch vernünftigen Leute sich auch fragen. Da aber offenbar nurnoch ideologisch-verklärte Fanboy&Fangirls im Saal waren und keiner mehr mit ökonomischen Sachverstand, wurde der Strenger ausbuht (Blasphemie!), weil er es wagte etwas Realitätsinn in die große Selbstbetrugsrunde zu bringen. Was für eine absurde HV-Kultur bei Solarworld. Eigentlich müßte man ja darüber nur mitleidig lachen über diese Art von HV .... wenn die Lage nicht so ernst wäre :( Solarworld: Wenn König Asbeck zur Audienz bittet http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:solarworld-wenn-koenig-asbeck-zur-audienz-bittet/70041776.html?mode=print Solarworld steckt in der tiefsten Krise der Unternehmensgeschichte. Doch die Aktionäre huldigen Vorstandschef Frank Asbeck. Kritik gibt es so gut wie gar nicht. Die Hauptversammlung wird zum Götzendienst. ..... Hier lässt sich Asbeck, der Chef des größten deutschen Solarmodulbauers, von seinen Aktionären feiern. Es ist eine Kuschel-Hauptversammlung. Kaum ein Redner, der nicht mindestens einmal sagt, dass er dem Vorstand danke für seine großartige Arbeit. "Ich bin ein richtig großer Fan von der Solarworld", sagt ein Anleger. Ein anderer empfiehlt Asbecks Buch "Eine solare Welt" allen zur Lektüre. Ein Aktionär gibt sogar vor der gesamten Hauptversammlung seine Bewerbungsmappe beim Vorstand ab. Der Vertreter des Dachverbands Kritischer Aktionäre lobt Asbecks "Vision". Die Aktionäre applaudieren laut. Asbeck, im Trachtenjankerl unterm Bundesadler, strahlt vor sich hin.Wer nun denkt, dass es sich bei Solarworld zuletzt um ein gutes Investment für die Aktionäre gehandelt haben muss, der irrt: Die Solarkrise geht auch am deutschen Branchenprimus nicht vorbei. Allein im vergangenen Jahr hat der Solarworld-Aktienkurs 56 Prozent verloren. Ende 2007 war das Unternehmen fast 5,4 Mrd. Euro an der Börse wert. Heute sind es gerade mal rund 177 Mio. Euro. Die meisten institutionellen Anleger haben sich aus der Aktie zurückgezogen. Auch die Anleihe, die Solarworld emittiert hat, ist kaum noch etwas wert. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen blutrote Zahlen geschrieben, die Umsätze schrumpfen...... Asbecks übliche Schimpftiraden auf chinesische Dumpingpreise, die den Solarmarkt ruiniert hätten, ernten Applaus der Aktionäre. Der Vorstandschef plaudert locker über "Made in Germany", seine Figur ("Es braucht auch mal einen Dicken im Fernsehen."), den 1. FC Köln und sein erfolgloses Werben um eine Ingenieurin aus Aachen.Ein einziger Aktionär wagt, den Vorstand hart zu kritisieren: Christian Strenger, Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex und Aufsichtsrat der Fondsgesellschaft DWS. Dabei hatte Asbeck ganz am Anfang noch versucht, ihn auf Kuschelkurs zu bringen. Er schenkt ihm ein Solarladegerät fürs Handy. "Für Herrn Strenger, damit er der Gesellschaft mehr gewogen ist und mit seinen Klagen nicht immer so hohe Kosten verursacht." Doch Strenger, der bereits seit der Hauptversammlung 2011 gegen Solarworld klagt, lässt sich nicht umstimmen und kritisiert unter anderem, dass das Unternehmen trotz Verluste eine Dividende ausschüttet und so Liquidität abgibt. Sein Verdacht: Asbeck, der mit mehr als 27 Prozent größter Aktionär ist, denke mehr an sein eigenes Bankkonto als die Interessen der Firma. Strenger zählt - was ungewöhnlich ist für einen Redner, der einen Gegenantrag stellt, als einer der letzten zu Wort. Während er spricht, unterbrechen ihn andere Aktionäre und rufen "aufhören!". Strengers Auftritt ist nur ein kurzes Intermezzo. Die Veranstaltung unter dem Bundesadler plätschert weiter. "Ich freue mich, dass ich jetzt mit so einem guten Gefühl nach Hause fahren kann", sagt ein Aktionär. Der Solarworld-Aktienkurs ist am Dienstag bis zum Nachmittag um zwei Prozent gefallen.....
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