Curevac - Es gibt Träume, die zerplatzen - klassische Bullenfalle. Ich wette eher auf KEINE Zulassung bei der EMA und natürlich keine bei der FDA und auch keine seitens WHO. Was würde dies bedeuten?
Bei diesem Szenario müsste Curevac eigentlich unter den IPO-Ausgabekurs fallen, denn man hat monatelang bewiesen, dass man sowohl zu langsam ist für den Markt als auch fehlende Wirksamkeiten und eine Tendenz zu hohen Nebenwirkungen hat, insbesondere durch eine zu schwache Technologieplattform. 48% wären im Dezember bereits zu schwach gewesen, aber 6 Monate später ist es eher ein Witz. Da nutzt das ganze Reframing der Studie nichts. Bezeichnend auch, dass Curevac nicht über die Varianten berichtet hat, obwohl diese durchaus analysiert wurden. Bei vielen Mutationen dürfte die Wirksamkeit deutlich UNTER 48% liegen und ebenso bei Menschen über 60 Jahren, sonst kommt man statistisch gar nicht auf diesen Durchschnittwert.
Die Daten werden so lange mittels Interpretationen zurechtgebogen und ganz neu beleuchtet, bis die Aussagen irgendwie positiv klingen und ein Ausschnitt in den Daten gefunden wird, der eine Zulassung theoretisch doch noch irgendwie ermöglichen könnte. Aber die EMA ist kein Wunschkonzert. Und nach den schlechten Erfahrungen mit AstraZeneka bei den Alterseinschränkungen, wird man diesen Fehler nicht leichtfertig bei Curevac wiederholen. Das 50% keine feste Grenze sei und die EMA sich die ganze Studie ansehen will, kann man durchaus so lesen, dass man auch bei über 50% eine Zulassung verweigern kann und sich nicht auf Rosinenpicken einlassen muss. Die unter 60 jährigen sind keineswegs die besonders relevante Risikogruppe. Außerdem ist es statistisch eine ziemlich steile Aussage, bei so wenigen Erkrankungen zu behaupten, das Krankenhausanweisungen und Todesfälle vollständig verhindert werden. Es fehlen alle Konfidenzintervalle und das ist kein Zufall.
Dieser Curevac-Impfstoff wäre eine Verschwendung von Rohstoffen und Produktionskapazitäten in der Pandemie.
Um zukünftig überhaupt wettbewerbsfähig zu werden, müsste man gleichzeitig mehrere Fehler in der Organisation, der Technologie-Plattform und in der Fachentwicklung ausräumen und ich frage mich, ob Curevac in der Lage ist für mehrere solcher tiefgreifenden Änderungen an den ursächlichen Stellen.
Als Aktionär wird man außerdem monatelang auf den "besten Impfstoff" hingehalten und faktisch bis zuletzt für dumm verkauft. Auch vor Phase#3 und aus nebenläufigen Untersuchungen hat man doch üblicherweise Daten zur Wirksamkeit und zu den Nebenwirkungen (SEC? BaFin?).
Nicht einmal eine einigermaßen rechtskonforme HV 2021 haben sie hinbekommen und damit unnötig zusätzliche Rechtsrisiken angehäuft (meiner bescheidenen Meinung nach). Ich bin froh, dass ich eine Ahnung hatte und meine Aktien bereits frühzeitig wieder verkaufen konnte.
Die Fundamentaldaten sind doch extrem. Kein nennenswerter Endkundenumsatz und hunderte Millionen Verlust (sogenannte "burn rate"/Geldverbrennung).
Ob Anleger hier noch lange "ins fallende Messer greifen" wird sich zeigen. Man kann natürlich auch durchaus andere Meinungen dazu haben. Aber seit 28.4.2021 habe ich vor den absehbaren Irrtümern gewarnt. Einer Eingebung folgend habe ich meine Short-Position kurz vor 22 Uhr fast verdreifacht und schätze Curevac als weiterhin überbewertet ein. |