Kein Zweifel –
Goldman Sachs ist von
Infineon überzeugt. Die US-Finanzprofis setzten die Aktie auf die „conviction buy list“ und schraubten das Kursziel auf sechs Euro von zuvor 4,30 Euro. Daher überrascht es kaum, dass die volatilen Papiere auch heute noch zu den gefragtesten unter den 30 Blue-Chips zählen. Rückenwind kommt zudem aus Asien: Die beiden koreanischen Chipkonzerne Hynix Semiconductor und Samsung Electronics glänzten bereits am Morgen mit kräftigen Kursgewinnen von bis zu sieben Prozent.
Doch Aktionäre von
Infineon sollten sich nicht zu früh zufrieden zurücklehnen – vor dem Wochenende wird es noch einmal richtig spannend. Grund sind die Quartalsergebnisse des Chip-Giganten
Intel, die kurz nach Börsenschluss in den USA erwartet werden. Übertrift der Branchenprimus die Flüsterschätzungen, dürfte dies am Freitag die gesamte Halbleiterbranche beflügeln. Sollte
Intel aber mit seinem Zahlenwerk nicht überzeugen und /oder einen enttäuschenden Ausblick geben, dürften wohl viele Investoren ihre jüngsten Gewinne realisieren.
Hohe Messlatte
Die Erwartungen an
Intel sind indes recht ambitioniert. Nach Angaben des Nachrichtendienstes Reuters liegen die durchschnittlichen Konsensschätzungen der Analysten für das Schlussquartal bei einem Gewinn je Aktie von 0,30 Dollar. Allerdings hat bereits die vergangene Berichtssaison gezeigt, dass vielfach die Flüsterschätzungen unter den großen Investoren eine viel wesentlichere Rolle spielen, ob der Kurs nachbörslich zulegte oder fiel. Derzeit gibt es im Markt daher auch die Erwartung von 0,33 Dollar je Intel-Aktie. Beim Umsatz liegt die kritische Schwelle bei 10,2 Milliarden Dollar.
Neben den Zahlen dürfte aber auch der Ausblick eine entscheidende Rolle spielen. Experten gehen davon aus, dass die Unternehmen wieder kräftiger investieren. Zudem dürfte auch die überaus erfolgreiche Einführung von Windows 7 zu einer verstärkten Nachfrage nach Computern und Laptops führen – und damit auch nach Chips von
Intel.