Die Strategie von SH erinnert mich an die von Jürgen Harksen. Der Mann hat Anfang der 90er Jahren Dutzende Anleger geprellt, darunter Prominente wie Udo Lindenberg und Dieter Bohlen. Viele Menschen sind damals auf einen ganz einfachen, aber genialen Trick reingefallen. Der Mann, der später als "Jahrhundertbetrüger" Schlagzeilen machte, zeigte potentiellen Anleger kein kariertes Backblech, nein, sondern seine Steuererklärung, ein ganz offizielles, behördlich abgesegnetes Dokument. Darauf stand, dass er Millionen Mark Steuern zahlen müsste, obwohl er ein armer Schlucker war und kaum was verdiente. Wie das? Harksen hatte dem Finanzamt einfach erklärt, er habe Hunderte Millionen eingenommen, auch wenn das (zunächst) gar nicht stimmte. Also bekam er die offizielle Aufforderung, entsprechend Steuern zu zahlen - ein echter, sichtbarer und damit unschätzbar wertvoller "Beweis" seines Erfolgs, der alle verrückt machte. "Boah, wer soviel Steuern zahlt, muss ein erfolgreicher Anlageberater sein", dachten sich viele und warfen ihm das Geld hinterher. Warum? Weil Gier nun mal den Verstand aussetzt, vor allem, wenn eine Gewinnerwartung von 1300 Prozent versprochen wird. Das, was Tim Y ..., äh Jürgen Harksen versprach, klang so fantastisch, das musste einfach stimmen. Ende vom Lied: Harksen saß mehrere Jahre im Gefängnis, die meisten Anleger verloren ihr ganzes Geld. |