sich nicht darauf einigen, dass es so viele im Gebrauch befindliche und gebräuchliche Begriffe von"Eigenkapital" gibt wie es zweckorientiert unterschiedliche Bilanzen gibt ?
Eine sehr alte Weisheit lautet: Es gibt mindestens drei Bilanzen - eine für die Bank, eine für das Finanzamt und eine für die Schublade des Unternehmers.
Es gibt Handelsbilanz (Vorsichtsprinzip), Steuerbilanz (sog. wirtschaftliche Betrachtungsweise im fiskalischen Sinne des Finanzamts), Inso-Bilanz, Bilanz zu Einzelveräußerungswerten, Teilwerten usw.... Es geht um unterschiedliche situative Fragestellungen: Wird das Unternehmen zum Verkauf angeboten, für einen Kredit präsentiert, für eine Veranlagung? Steht das Unternehmen unmittelbar vor einer Insolvenz? Oder hat es Luft? Kann es zumindest seine kurzfristigen Verbindlichkeiten bedienen? Welche mittelfristigen und langfristigen Risiken zeigt die Zusammensetzung des Eigenkapital kurz-, mittel- langfristig? Welche Bilanz-Positionen sind dafür überhaupt relevant, welche kann man vernachlässigen, welche muss man wie bewerten... uswusf..
Basis ist die Handelsbilanz gemäß den Bestimmungen HGB. Aber dann geht es situativ und zweckorientiert doch erst los...
Was es nicht gibt, ist eine allgemein anerkannte spezifische Spekulationsbilanz, also eine spezielle Bilanz zur Vorlage an der Börse, gültig für jedes Börsengeschen und jede Branche. An der Börse sucht sich letztlich jeder Spekulant die ihm sympathische Bilanzvariation zur Stützung seiner Meinung aus. Mit dem Ergebnis wie hier... q.e.d.
"Spekulieren kann halt jeder (auch der Buchhalter, der Finanzbeamte, der Wagniskapitalgeber usw.), auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an." (Kostolany) |