Nackt in den Dschungel geflüchtet
Am Wochenende gelang dem Guru mit einem Trick die Flucht.Die Polizei in Papua-Neuguinea fahndet nach dem Anführer eines Sexkults, der Dorfbewohner mit der Aussicht auf eine reiche Bananenernte zu öffentlichem Sex verführt haben soll. Am Wochenende sollte er verhaftet werden, doch ihm gelang mit sieben seiner Anhänger die Flucht.
Der Mann, zwei seiner Frauen, drei Männer und ein kleiner Bub seien nackt in den Urwald geflüchtet, berichtete die Zeitung "Post Courier" am Dienstag. Die Behörden schicken nun weitere Exekutivbeamte in das Dorf Wau 200 Kilometer nördlich der Hauptstadt Port Moresby.
Zehnfache Ernte nach öffentlichem Sex Dem Bericht zufolge hatte der Kultanführer den Dorfbewohnern eingeredet, ihre Bananenernte werde sich jedes Mal verzehnfachen, wenn sie Sex in der Öffentlichkeit hätten. Dem Mann werden eine Reihe von Vergehen wie Bedrohung und illegale sexuelle Aktivitäten vorgeworfen.
Vier Sicherheitsbeamte wollten den Guru am Samstagabend im Dorf Yanina stellen. Als er sie sah, verbarrikadierte er sich laut Polizeichef Adam Busil in seinem Haus. Kurz darauf stieß er eine nackte Frau vor die Tür und flüchtete dann in der allgemeinen Verwirrung.
In Goldmine verschanzt? Ursprünglich hatten Informanten die Beamten zu einer Goldmine geführt, wo die Kultmitglieder ein Lager haben sollen. Die Minengesellschaft warnte jedoch vor einem Einsatz: Die Gruppe sei mit Pfeil und Bogen bewaffnet und verfüge über selbst gebaute Feuerwaffen.
Schließlich bekamen die Polizisten den Tipp, dass sich der Sektenführer in Yanina verstecke. Vermutlich hat er sich nun zum Lager des Kults in der Minenanlage durchgeschlagen. Auf dem Gelände waren immer wieder Sektenmitglieder gesichtet worden.
"Fühlten, dass unser Leben in Gefahr war" Nach der missglückten Festnahme flüchteten die Beamten jedoch selbst aus Yanina. "Weil wir fühlten, dass unser Leben in Gefahr war, gaben wir Schüsse ab und zogen uns sofort aus dem Dorf zurück, weil wir eine Konfrontation vermeiden wollten", sagte Busil.
Nach Eintreffen der Verstärkung in Wau soll nun die gesamte Gegend durchkämmt und der Haftbefehl gegen den Guru vollstreckt werden. Die Regierung von Papua-Neuguinea versucht seit Jahren, in den entlegenen Stammesgebieten staatliche Ordnungsstrukturen zu etablieren.
Quelle: orf.at
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