von meiner seite aus erstmal vielen dank an alle, die sich die mühe gemacht haben, die auftragseingänge von nordex hier zu posten. nachdem man hier und von analysten viele gründe lesen konnte, die (angeblich) GEGEN ein invest in nordex sprechen, möchte ich darlegen, weshalb ich hier investiert bin - und zwar LONG - direkt die aktie, keine os oder zertifikate. die meisten negativen analysen gehen ja in die richtung: aktie zu teuer, weil kgv zu hoch. umsatz und auftragseingang nicht berauschend. marge zu gering. finanzlage verglichen mit den großen konkurrenten zu schlecht. generell unsichere lage, weil GE, siemens zunehmend mitmischen wollen und man weiß nicht, wer noch alles auf die idee kommen könnte. working capital ratio zu hoch,strom aus erneuerbaren energien zu teuer usw. die meisten, die an nordex glauben, erwarten ab diesem jahr einen steigenden auftragseingang, der sich dann auch ca. 1 jahr später in steigenden umsätzen bemerkbar macht. ich persönlich finde es beachtlich, dass nordex auch in den schwierigen letzten beiden jahren jeweils einen gewinn von knapp 25 mio. € erwirtschaftet hat. da ich persönlich auch von einem anziehenden umsatz ausgehe, erwarte ich, dass der gewinn wieder das vorkrisenniveau von 50 mio. € erreichen wird. das würde bei der derzeitigen bewertung ein kgv von 9 bedeuten. oder andersrum, um bei dem kgv von 18 zu bleiben, ein verdoppelter aktienkurs. zum vergleich, im jahr 2007 hatte nordex ein kgv von ca. 30. damals hieß es, aufgrund des konzernwachstums sei dies kein grund, um von einer überbewertung zu sprechen (blättert hier nur mal weit genug zurück). man bedenke, was nordex investiert hat, um dieses wachstum stemmen zu können, wie sich auch die mitarbeiterzahlen entwickelt haben. richterich betont immer wieder die kostensenkungen, um die marge stabil zu halten, und dass er sich effekte aus der eingeführten fließfertigung erhoffe. dem kann ich nur zustimmen. bei standardisierten produkten ist eine fließfertigung deutlich effizienter als eine werkstattfertigung, aber sie ist teuer. nordex hat damit in wachstum investiert und diese sachinvestitionen gehen als abschreibungen ins ergebnis ein.und trotzdem hat nordex in den jahren der stagnation durchweg einen gewinn erwirtschaftet. man vergleiche hier mal die lage von nordex mit einigen herstellern der solarindustrie! eine fließfertigung ermöglicht es ebenfalls, durch eine just-in time lieferung die lagerbestände gering zu halten. eine reduzierung der lagerbestände wird auch angestrebt, wodurch sich die working-capital-quopte reduzieren würde. also insgesamt richtige maßnahmen. ich gehe aber nicht davon aus, dass nordex wie damals um 50% p.a. wachsen wird. man muss bedenken, dass nordex 2004 etwa 200 mio. umsatz gemacht hat, also von einem deutlich tieferen niveau gestartet ist. auch, dass größere konzerne das geschäftsfeld windenergie erschließen und ausbauen wollen, heißt nicht zwangsläufig, dass das stück vom kuchen für nordex kleiner wird. große konzerne haben in der regel interesse an einer erschließung, wenn der gesamtmarkt wächst und eine erdrückende technische unterlegenheit von nordex sehe ich auch nicht. aber dennoch halte ich das erreichen des vorkrisenniveaus nur für eine frage der zeit zzgl. des wachstums durch das amerikageschäft und der angestrebten beteiligung in china. beides halte ich für strategisch richtige entscheidungen, da nordex 95% seines umsatzes im ausland erzielt. gleichzeitig stelle ich mir aber die frage, aus welchem grund nordex in deutschland nur einen marktanteil von 2,2% hat? wäre dankbar, wenn dazu jemand infos hat, wieso die konkurrenz hier signifikant stärker ist. sollten dazu noch die anvisierten 500 mio. jährlich durch die off-shore sparte mittelfristig dazukommen, wären die vor einiger zeit von nordex anvisierten 2 mrd euro umsatz realistisch. was die wettbewerbsfähigkeit von windenergie betrifft. auch hier ist noch nicht das ende der fahnenstange erreicht. die neuen generationen getriebeloser anlagen erhöht den wirkungsgrad um ca. 20%. damit wird windenergie wettbewerbsfähiger und gleichzeitig ist es wirtschaftlich sinnvoll, alte bestehende anlagen mit der zeit zu ersetzen, sodass eine marktsättigung auch nicht gleich erreicht ist, wenn irgendwann eine bestimmte anzahl x an installierter leistung erreicht ist. hier noch ein auszug aus einer meiner lieblings "analysen" von independent research: " Während sich in Deutschland eine beschleunigte Energiewende abzeichne, seien derartige Entwicklungen für die Analysten auf der europäischen bzw. internationalen Ebene noch nicht erkennbar. Ob die Forschung- und Entwicklungsarbeiten erfolgreich verlaufen würden, sei in ihren Augen ebenfalls ungewiss." dies gilt für alle anderen hersteller ebenfalls. und mit dieser haltung zu den entwicklungsarbeiten, hätte man nicht mal das rad erfinden dürfen, weil man nicht weiß, ob es sich wirklich lohnt.... und natürlich alles nur meine meinung, keine (ver-)kaufsempfehlung. |