So ist es energydrink. Zudem sind in den Produktionkosten auch noch die Abschreibungen drin für die Fertigungsanlagen. So hat z.B. die norwegische REC bei ihren Modulproduktionskosten von 0,90 €/W Abschreibungen von 0,12 €/W bzw. 13% der gesamten Modulproduktionskosten ausgewiesen. Zudem sind in den Produktionskosten auch F&E-Ausgaben (R&D) und die SG&A-Ausgaben (Sales, General & Administration) beinhaltet, die man direkt der Modulproduktion entlang der kompletten Wertschöpfungskette zurechnen kann. Diese betragen bei REC 0,10 €/W bzw. 11%. Von Solarworld gibt es darüber ja leider keine offizielle Zahlen.
Man darf jetzt diese Modulproduktionskosten nicht zu 100% hernehmen und daraus ableiten, dass Solarworld hoffnunglos unterlegen ist. Wie du richtig sagst spielen neben den reinen Produktionskosten noch weitere Kosten wie z.B. Zinszahlungen eine Rolle. Auch die Transportkosten sind mittlerweile wichtig (ca. 0,06 $/W für Module) und selbstverständlich die Währungsrelationen. Wobei man natürlich Währungen sehr gut hedgen kann. Die China-Solaris haben den US-Dollar zum Euro zwischen 1,25 bis 1,27 derzeit gehedgt.
Das wichtigste ist aber die Relation Produktionskosten zu Verkaufspreisen und da sieht es für Solarworld besser aus wie bei den meisten China-Solaris. Das sieht man z.B. auch gut an den Q1-Zahlen, denn die Q1-Gewinnzahlen ohne negative oder positive Effekte waren von Solarworld in etwa auf der gleichen Höhe wie die von Trina Solar. Yingli und Canadian Solar konnten noch einigermaßen mithalten von den China-Solaris mit Solarworld, aber der Rest wie Suntech, Jinko Solar oder Hanwha Solar haben weitaus schlechtere Gewinnzahlen gebracht wie Solarworld.
Alleine sich nur die nackten Produktionskosten anzuschauen bringt nicht so viel, aber die sind dann schon ein gewisser Anhaltswert, aber überinterpretieren sollte man sie dann auch nicht.
Solarworld wird an die Prduktionskosten der China-Solaris sicher nicht ran kommen können, denn dafür sind in Deutschland die Personal- oder Energiekosten ganz einfach viel zu hoch gegenüber China und die China-Solaris profitieren natürlich von den hohen Skaleneffekten (Vertrieb, Einkauf, F&E) eines höheren Produktionsausstoßes.
Die große Frage bei Solarworld stellt sich halt, kann man die Premiumstrategie außerhalb Deustchlands wirklich durchziehen und da habe ich meine Zweifel, dass Solarworld z.B. in Asien oder in Amerika deutlich Preisaufschläge gegenüber den China-Solaris durchsetzen kann. |