Das New Normal beim StrompreisDas sechsseitige Arbeitspapier aus dem Hause Habeck geht dabei davon aus, dass sich der Strompreis im Großhandel in den nächsten Jahren in einem Korridor zwischen 100 und 150 Euro pro Megawattstunde einpendeln wird. Dieses New Normal wäre also in etwa doppelt so hoch wie die Preise vor Kriegsausbruch in der Ukraine. Für die energieintensive Industrie, die im internationalen Wettbewerb stehe, sei das eine potenziell existenzgefährdende Herausforderung. Um dieser Herausforderung zu begegnen, schlägt das Habeck einen Industriestrompreis in zwei Stufen vor. Langfristig, ab 2030, sollen Unternehmen im Kern auf Strom aus Erneuerbaren Energien zu besonders günstigen Konditionen zugreifen können. Die Grundidee ist in den vergangenen Monaten schon öfter vorgestellt worden, am Beispiel von Offshore-Windparks. Die sollen über so genannte Klimaschutzverträge, im Jargon Contracts for Difference (CfDs), finanziert werden und den Strom dann zu Gestehungskosten an die industriellen Verbraucher weiterreichen. Im Windenergie-auf-See-Gesetz ist die Möglichkeit entsprechender Ausschreibungen bereits angelegt. Konkret heißt das: Demnächst sollen Windparks ausgeschrieben werden, die für einen Strompreis von, sagen wir, 6 Cent, Strom an die Industrie liefern, dafür über Klimaschutzverträgen gefördert werden. Ähnliches soll es, so heißt es in dem Papier, demnächst für Wind an Land und Fotovoltaik geben durch Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das Wirtschaftsministerium macht in seinem Papier keinen Hehl daraus, dass das Zukunftsmusik ist. Betroffene Unternehmen sind grundsätzlich offen, bezweifeln aber auch, dass dieser Strom grundlastfähig ist, dass man damit also zu jeder Zeit sicher rechnen kann. Um sich abzusichern, müssten sie dann wieder Sicherungsmechanismen einbauen, heißt es, die den Preis unterm Strich wieder auf Marktniveau treiben würden. Quelle: https://www.wiwo.de/unternehmen/energie/...ermoeglichen/29134898.html |