Was außer einer ausgeprägten Seitwärtsphase soll es hier sonst geben?
Ich wiederhole mich zum x-ten Male:
- Bei Aurelius muss man eine erhebliche Zeitverzögerung berücksichtigen. Wir bekommen erst in knapp 6 Wochen Zahlen zum HJ, welches seit 5 Tagen abgeschlossen ist. Der Markt wird also erst Mitte August erfahren, dass der NAV nochmals etwas gesunken ist. Denn der Lockdown, auch wenn er nun etwas gelockert ist, schlug v.a. in Q2 kräftig zu. Aurelius hat es auch schon mitgeteilt, dass Corona massive Auswirkungen im Portfolio hat. Warum also jetzt kaufen, wenn jeder bei Verstand weiß, dass eine NAV-Reduzierung verkündet wird?
- Hinzu kommt die Angst vor einer zweiten Welle und die könnte z.B. zum Herbst hin erfolgen und damit im Anschluss an die HJ-Zahlen. Corona ist ein Damoklesschwert und wiegt bei Aurelius besonders stark, weil man hier mehrere Branchen, mehrere Länder (neben DE insb. auch UK, Skandinavien und Benelux) , mehrere Währungen, unterschiedliche Corona-Maßnahmen, unterschiedliche Sozialgesetzgebung sowie unterschiedliche Corona-Auswirkungen in den jeweiligen Ländern zu berücksichtigen hat. Das macht es für alle so schwer, hier ein klares Urteil fällen zu können und daher kann sich der Kurs weder klar nach oben oder nach unten bewegen. Es wird weiter schwanken, mal 4% rauf, mal 4% runter oder mal 4% rauf und dann über mehrere Tage 0,5% runter.
- Aurelius, darauf gibt es in den Berichten und Präsentationen genügend Indizien, bewertet auch nicht mehr so aggressiv. Dies, plus die 6-monatige Dauer bis zur ersten vollständigen Konsolidierung der Neuerwerbe, bewirkt, dass der NAV nur langsam steigen kann. Ich beziehe mich auf den NAV des Portfolios. Aktuell aber, und das ist neu, lässt Corona gar keine Zuschreibungen zu; weil die Gefahr einer zweiten Welle hoch ist inkl. Störung der Wertschöpfungsketten und Umsatzeinbußen. Es ist also völlig normal, dass der NAV trotz zahlreicher Neuerwerbe bei diesen Rahmenbedingungen nicht steigen kann. Und wenn man dann noch den sinkenden Cashbestand, der zum kompletten NAV dazugehört, berücksichtigt, wird der NAV auch vorläufig unten bleiben.
- Auch da Absinken des NAVs über die letzten Jahre, ich habe es schon x-fach erklärt, bewirkte das Absinken des Kurses auf verständliche Weise. Hinzu kamen zahlreiche weitere Effekte, wie eben Brexit, Handelskrieg, Corona, Short-Attacken, LVs (auch wegen Deltahedging der Wandelanleihe, die ja bald weg ist), Dividendenrallye (und dann der typische Sinkflug nach der Dividendenauszahlung), der Verkauf der großen Positionen (ein Rekordexit nach dem anderen), gemäßigtere Bilanzierung, zahlreiche Neuerwerbe, die erst über die Jahre wesentlich zum NAV und zum EBITDA beitragen und die Exits erst nach 5-7 Jahren kompensieren können, die totale Kursübertreibung mit Kursen von über 60 Euro, die zwangsläufig und richtigerweise konsolidiert wurde, der Fakt, dass die Beteiligungsbranche einen Run erlebte und sich nun auf andere Branchen konzentriert wird (auch Usus an den Börsen), etc.
- Und wenn Ihr euch den Kurverlauf der letzten Jahre - nicht nur der letzten 3 Jahre, weil das völlig verzerrt - anschaut, ist die Aureliusaktie das, was es schon immer war: Ein Geduldspapier. Und wer sich dann noch das Unternehmen über die letzten Jahre anschaut - auch hier gerne länger als 3 Jahre - merkt, dass es über ein hervorragendes Management verfügt. Und zwar inklusive der jeweiligen Manager der Portfoliofirmen
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