Ich weiß nicht ob es über kurz oder lang zu einer Kapitalerhöhung kommt bzw. kommen muss, aber die Gefahr, dass eine kommt ist nicht von der Hand zu weisen. Es ist doch mittlerweile so, dass Solarworld eigentlich nur noch reagieren kann. Agieren kann derzeit eh so gut wie kein PV-Unternehmen mehr, dafür sind die Modulpreise ganz einfach viel zu tief gefallen. Es geht nur um Schadensbegrenzung in den näschten 1 bis 2 Jahren und man darf nicht vergessen Solarworld muss im Jahr alleine Zinsen von 65 Mio. € bezahlen. Von den Fixkosten rede ich gleich gar nicht. Wir sind bei PV in einer ganz ruinösen Situuation und solange der PV-Markt ein Käufermarkt ist, solange wird sich an der äußerst schwierigen Situation auch nichts ändern.
Naja smex, so weit sind wir bei Solar noch nicht, dass ohne Subventionen Solar rentabel ist. Nicht in Italien, nicht in Griechenalnd, nicht in Spanien und auch nicht in der Türkei. Geht es aber mit den Preisen in den nächsten zwei Jahren mit jeweils 25% runter, dann sind wir in heißen Gegenden sehr nahe an der richtigen Grid Party und das heißt bei Solar Stromgestehungskosten von unter 0,10 €/kwh. Gilt jetzt aber nur für heiße Gegenden und für Großkraftwerke. Bei PV-Kleinanlagen ist die Situation eine Andere, denn da muss man den Strompreis als Maßstab nehmen den man bezahlt. Hier wäre Solar sicher schon konkurrenzfähig, aber nur dann, wenn man den selbst erzeugten Solarstrom zu 90% selbst verbrauchen würde. Ist jetzt eine Quote, die natürlich total unrealistisch ist. Ich komme bei meiner PV-Anlage (8 kW) übers Jahr gesehen auf einen Eigenverbauch von etwa 25%. Mehr ist nicht, denn am Wochenende brauche ich tagsüber nicht allzu viel Strom und in den 4 Wochen Urlaub brauch ich gar nichts. Im Sommer zur Mittagszeit produziert die PV-Anlage eh schon viel zu viel (war auch in diesem März so bei dem herrlichen Wetter), als dass man den Strom so wie er erzeugt wird verbrauchen könnte.
Mittlerweile gibt es aber die ersten Anzeichen dafür, dass große Solarkraftwerke auch ohne Subventionen gebaut werden. So hat Gehrlicher in der letzten Woche angekündigt eventuell im nächsten Jahr ohne Subventionen in Spanien ein 250 MW großes Solarkraftwerk zu bauen. Wird interessant sein ob Gehrlicher das im nächsten Jahr dann wirklich durchziehen wird, denn der Solarkraftwerksbetreiber muss dann den erzeugten Strom selbst vermarkten bzw. verkaufen. Kostet natürlich dann zusätzlich ein paar Euros. Das Problem war ja bis jetzt nicht gegeben, da ja die Stromversorger den Strom abnehmen musste. Auch darf man nicht vergessen, dass Solar aktuell Vorfahrt hat gegenüber konvestionellen Stromerzeuger und das wäre dann ohne politische Regelungen auch nicht mehr. Außerdem müsste man den Stromnetzanschluss bezahlen. Bei großen Solarlkraftwerkren müsste man sogar den Bau und auch gegebenfalls den Ausbau des Stromnetzes bis zu einem Kontenpunkt selbst bezahlen. Man wird sehen wie das bei Gehrlicher wirklich ausgehen wird, aber der Trend ist ganz klar, wenn Solar in Südeuropa weiter ausgebaut wird, dann wird das nur ohne Subventionen gehen. In Spanien wie auch in Italien gibt es mittlerweile eh keine Subventionen für Freiflächanlagen mehr und in Deutschland gibt es ab 10 MW auch keine Subventionen mehr. In anderen Ländern wie Indien, Südafrika oder Frankreich müssen die Stromverkaufspreise für Solarkraftwerke über eine staatliche Auktion ersteigert werden. Solche Auktionen kommen immer mehr in Mode, denn damit haben die Länder ihre Solarsubventionen voll im Griff. In Indien wurden in dieser Woche die Projektentwickler Auktionsgebote für staatlichen Förderprogramm zu senken. Das billigste Angebot bei der letzten Auktion in Indien lag bei 0,10 €/kWh.
Sobald es billige Speicher gibt dürfe Solar dann den richtigen Schub nach vorne machen und das wird dann die Trendwende für die PV-Unternehmen werden. Jedoch wird das sicher noch ein ganz gutes Weilchen dauern bis es so weit ist und solange heißt es durchzuhalten. Wir liegen derzeit irgendwo bei Speicherkosten von 0,10 €/kWh. Für diesen Preis lässt sich kein Mensch einen großen, 200 kg schweren Speicher in seinen Keller bauen. Bis wir so auf 0,05 €/kWh Speicherkosten kommen wirds noch das eine oder andere Jährchen dauern und dann müssen diese Speicher auch noch in die Massenfertigung. Das wird dann auch noch 1 oder 2 Jahre dauern bis genügend Speicher auf dem Markt sein werden. Bis 2016/2017 wird es schon noch gehen bis billige, ausgreifte Speicherbattierien in großen Stückzahlen auf dem Markt sein werden. Kann heute eh keiner so richtig voraussagen welche Batterien ideal sind. Es müssen nicht unbedingt Li-Batterien sein. |