> Ich hatte in meinem Studium 4 Semester Bilanzierung und ganz ehrlich: > Ich würde mir jetzt nicht zutrauen eine Bilanz interpretieren zu können. > Und schon gar nicht von einem DAX Konzern.
Dax-Konzern geht noch. Wirecard konnte man auch schauen, das es nicht zu einem Zahlungsdienstleister passte. Dafür war die Verbindlichkeiten gegen die Merchants zu niedrig im Vergleich zu den Forderungen an Visa/MC.
Daß das CASH in Übersee war konnte man nicht sehen, deshalb durfte Edo ja ein Gutachten anfangen, um E&Y einzuseifen ;)
Eine wirkliche Blackbox sind die Banken. Da ist ja fast alles eine Bewertungsfrage.
Wie werthaltig sind die Assets, die Kredite. Gibts Level 1-3 Pricing, mache ich Mark-To-Phantasie habe ich Referenz-Kurse (L1) oder Analogpreise (L2) oder modelliere ich mir einen (Phantasie-)preis. Darf ich die Anlageassets, die nicht als Tradingassets definiert sind, zu 100% ansetzen oder muss ich hier Marktpreise ansetzen (dann wären fast allen Banken 2008 tot gewesen).
Siehe LTCM oder Lehman. Lehman hatte nur das Problem, spät dran zu sein, die anderen waren Rettungsmüde und dumm war auch noch größer zu als die Geretteten.
WaMu, Bear Stearns, Countrywide hatte man noch wegfusioniert und Lehman hatte das Problem keine Pipeline zur Fed zu haben. Glass-Steagal wurde IMHO erst kurz danach abgeschafft, damit Goldman etc. direkt ohne Funding-Bank Assets bei der Fed hinterlegen können. Lehman hat einen Margin-Call ihrer Funding-Bank gebekommen, wegen größerer Haircuts auf die Assets.
Montag lässt man Lehman Pleite gehen, Mittwoch gibts $100 Mrd. für AIG !? Ist nicht logisch, war aber so.
Wenn man sich überlegt, wie die Bafin bei Wirecard versagt hat, glaube ich nicht, daß diese eine Derivate Portofolio von der DB bewerten oder modellieren können.
Hier müsste die BAFIN ja die Rohdaten haben und mit eigenen Modellen, das Risiko nachvollziehen.
Das die DB das selbst nicht wirklich beherrscht sieht man ja an den SEC-Rügen in den USA.
Bei der DB dürfte der ganze Schrott auch über viele Systeme und ggfs. Jurisdiktionen verteilt sein.
Never ever hat die DB hier eine korrekte und zeitnahe Übersicht, wenn die Märtke dysfunctional werden oder ggfs. das Rating zwei Stufen runtergeht.
Da müsste man auch die Mindestratings oder die Marginspreads durch die Ratings der Counterparty-Agreements in den Modellen haben und schauen was an Margin-Imbalanz dabei herauskommen könnte.
Durch ein Ratingspread kann auch das Netting durch Margindifferenzen der Partner gekilled werden oder die Partner ggfs. die Positionen auch kündigen können, falls die DB unter ein Mindestrating fällt.
Ganz, ganz gefährliche Nummer. Wirecard ist systemtechnisch irrelevant, die Deutsche Bank durch das gigantische Derivate Portofolio von ca. 40.000 Millarden zu Ende 2018 an Nominalwerten aber nicht.
Den Nominalwert des Portofolio bekommt man in den Jahresberichten der DB nicht mit, das ist nur in einigen SEC-Berichten drin.
Eventuell konnte die DB in Q1 Abschreibungen vermeiden und diese noch ein bis zwei Quartale schieben, die US-Boys mit Gewinnen, haben direkt größere Vorsorge getroffen, da reduziert ja auch die Steuern ;) |