Es kann in einem Unternehmen vieles passieren.
- Der CEO ist vielleicht eine Niete (trifft zu viele schlechte Entscheidungen) - Die Geschäftsfelder verändern sich stärker - Die öffentliche Meinung verändert sich (das kann aber in Europa ganz anders sein als in den USA) - Die Aktie geht von Überbewertung zu Unterbewertung (Risiken werden neu bewertet) - ...
Ganz wesentlich ist wie sieht die finanzielle Basis aus? Kann ein Unternehmen solche Probleme finanziell durchstehen? Kann das Unternehmen auch in Zukunft positiven Cash-Flow generieren? Das Management ist in ein paar Jahren Geschichte, das traue ich mich zu behaupten. So eine Geschichte überlebt kein Management längere Zeit.
NOCH hat Bayer Eigenkapital, das im Okay-Bereich ist, noch sind die Schulden nicht übermäßig hoch (Schulden minus Cash liegen unter dem Eigenkapital), noch ist die Current-Ratio positiv. Was derzeit auf der Aktie lastet ist eben der vom Timing jedenfalls extrem dumme und immens teure Kauf von Monsanto (inkl. der Berücksichtigung der Prozessrisiken).
Warum haben Manager diesbezüglich fast immer ein extrem schlechtes Timing? Weil in den Boomzeiten sammeln sich Gewinne an, die die Manager nicht unproduktiv (Thema Negativzinsen!) herumliegen lassen wollen. Da es generell aber allen in diesen Zeiten so geht, geht der Kampf um Übernahmen los und gekauft wird in solchen Phasen immer VIEL zu teuer am Ende eines Zyklus. Wie sollten sie es als kluge Finanzplaner machen? Sie sollten das Cash ansammeln (siehe Warren Buffett), nur bei wirklich günstigen Gelegenheiten zukaufen oder auch auf die nächste Rezession warten. Dann kann man die Unternehmen, die eben nicht ausreichend Reserven haben, um einen Pappenstiel einsammeln. Aber dazu benötigt man Eier, diese haben die CEOs natürlich nicht, weil sie auch die Aktionäre/Eigentümer in der Regel nicht haben! Die verlangen immer, dass das angesammelte Cash "produktiv" verwendet wird...
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