Ich habe mich erst einmal gegen einen Einstieg entschieden.
Die Unsicherheit wird wohl noch zu günstigeren Einstiegskursen führen.
Eon und RWE mit Regierungsmalus Die Aktien der beiden großen Energiekonzerne Eon und RWE geraten am Dienstag mächtig unter Druck. Offenbar ist die Botschaft aus dem Sparprogramm der Bundesregierung nun auch endlich an der Börse angekommen. Bild zum Artikel vergrößern
Mit einem Tag Verzögerung reagieren Investoren auf die drastischen Beschlüsse der schwarz-gelben Koalition. Zwar hatten Eon- und RWE-Aktien bereits am Montag Abschläge verzeichnet, richtig abwärts geht es für die beiden Titel aber am Dienstagmorgen. Mehr zum Top-Thema
* IconDas Sparpaket im Detail [tagesschau] * IconReaktionen auf das Sparpaket [tagesschau]
Eon 23.35 -0.96 -3.96% RWE 55.89 -2.07 -3.57%
Dax in Mitleidenschaft gezogen Die Eon-Aktie übernimmt mit einem Minus von bis zu 3,0 Prozent auf 23,59 Euro die rote Laterne im Dax. Ein Test des jüngsten Verlaufstiefs von 23,42 Euro scheint nur noch eine Frage der Zeit. Der Eon-Aktie dicht auf den Füßen ist die RWE-Aktie. Der zweite Versorger-Titel im Dax rutscht ebenfalls um mehr als zwei Prozent ab.
Das Kursminus der beiden schwer gewichteten Versorger belastet auch den gesamten Index, Eon und RWE kosten den Dax rund 16 Indexpunkte. Glossar
* PfeilEbitda
Reizwort Atomsteuer Am Vortag hatte sich die Bundesregierung darauf geeinigt, im Rahmen ihres Sparpakets auch die Betreiber von Atomkraftwerken verstärkt zur Kasse zu bitten. Eon, RWE, Vattenfall von EnBW sollen künftig eine neue Atomsteuer von insgesamt 2,3 Milliarden Euro pro Jahr bezahlen.
Nach Berechnungen der UBS entspricht dieser Betrag einer realen Steuerbelastung von etwa 40 Prozent des operativen Ergebnisses vor Abschreibungen (Ebitda). Sie benötigen den Flash Player um dieses Audio/Video betrachten zu können. Berliner Sparpläne [ARD-Börsenstudio]
Mehr Gerechtigkeit? Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte bei der Vorstellung des gigantischen schwarz-gelben Sparpakets, mit der Steuer werde auch die Atomindustrie einen Beitrag zur Gerechtigkeit leisten.
Die Energiekonzerne hätten in den vergangenen Jahren hohe Extra-Gewinne gemacht, weil die Strompreise durch die CO2-Zertifikate gestiegen seien. Die Produktionskosten der Unternehmen seien dabei gleichgeblieben. Zudem sollen die Energiekonzerne mit der Steuer an den Kosten für Bau und Sanierung von Atommülllagern beteiligt werden.
Laufzeitverlängerung noch nicht sicher Der Bund will nach Angaben aus Regierungskreisen die neue Steuer auch ohne eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten einführen. "Es gibt mit der Laufzeitverlängerung keinen unmittelbaren Zusammenhang", bestätigten Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Der Text zum Sparkonzept der Regierung war hier nicht ganz eindeutig.
In Koalitionskreisen hieß es ferner, der Text lasse auch die Möglichkeit offen, dass die Steuer bei einer Laufzeitverlängerung erhöht oder sogar noch eine weitere Abgabe eingeführt werde. Laut Merkel soll das Energiekonzept der Regierung inklusive der endgültigen Atomlaufzeiten Mitte Juli vorliegen.
Die Versorger selbst üben sich angesichts dieser Unsicherheiten derzeit noch in Zurückhaltung: "Wir müssen jetzt erst einmal abwarten, wie die konkrete gesetzliche Vorlage aussieht", so ein RWE-Sprecher. |