Servus, Klimawandel, herzlich willkommen. Möge Dir Dein Einstieg gute Gewinne bringen !
@ Slim_nebit: teile sehr oft Deine Einschätzung. Deine aktuelle Ziellinie (auch wenn Du das natürlich vorsichtig formulierst), das NBG-Gap von 1.12.2015 anzupeilen, ist allerdings noch seeeehr sportlich: Es besteht kein Zweifel, dass ALLE Banken Griechenlands zum abgelaufenen Jahr sehr gute Zahlen präsentieren werden. Ich gehe auch davon aus, dass sich das in den Dividenden niederschlagen wird, die noch höher ausfallen sollten, als nach der letzten ersten Ausschüttung (für 2023) zu erwarten war. Insoweit alles im grünen Bereich (und auch Klimawandel sollte hier schon seine erste Belohnung einfahren können). Allerdings sehe ich für das laufende Jahr 2025 und vielleicht auch 2026 durchaus einige noch schwer einzuschätzende Hindernisse, die erst mal genommen werden müssen:
1. Das letzte Quartal 2024 wird - zumindest in den Schätzungen - deutlich niedriger angesetzt, als die Gewinne im Jahr davor. Was natürlich auf die allgemeine Zinssenkungen zurückgeht. Es ist nun nicht zu erwarten, dass im laufenden 2025er Jahr die Gewinne des Vorjahres übertroffen - oder auch nur annähernd erreicht werden, da das erste Halbjahr 2024 einfach hervorragend gut war, speziell dank der Zinslandschaft. Wir können / müssen also davon ausgehen, dass die kommenden Quartalsberichte deutliche Rückschritte gegenüber dem Vorjahr ausweisen werden. Das könnte die Kurse durchaus dämpfen.
2. Für mich wird es zudem auf die Guidance ankommen, die von den Banken mit der Präsentation des Jahresergebnisses 2024 für die nahe Zukunft zu hören sein wird. Speziell bei der NBG ist zu sagen, dass sie in weitaus überwiegender Weise nur auf den griechischen Markt fokussiert ist, während AB und EB auch Auslandsbeteiligungen aufweisen. Wohl ein Grund, warum die Alpha Bank nun endlich kursmäßig aufholt.
3. Es ist zwar so, dass die Banken Griechenlands immer noch mit einem Abschlag gegenüber den meisten anderen Banken Europas gehandelt werden, und dieser Abschlag zunehmend als nicht mehr gerechtfertigt eingeschätzt wird, allerdings gehe ich davon aus, dass mit zunehmender Zinssenkung (soferne die noch kommen, was ich aufgrund der allseits bestehenden gespannten Staatsverschuldungen fast annehme) eher die anderen Banken im Kursniveau fallen, als dass Griechenland massiv steigen wird. Auch wenn ein Anstieg in Griechenland noch Luft hätte und wahrscheinlich auch noch erfolgen wird.
4. Es ist für mich auch noch nicht klar, ob sich das sehr gute Tourismusjahr 2024 so leicht überbieten lassen wird. Da haben wir einerseits ein paar Unabwägbarkeiten im Hinblick auf die Erdbebensituation in Santorin - und dann auch noch die Ungewissheiten des Klimawandels auf den Gesamttourismus (Sperren touristischen Attraktionen tagsüber wegen Hitze, Brände auf einigen Inseln, Wassermangel, etc...). Das Halten des letzten Jahresniveaus würde ich schon als Erfolg bewerten.
5. Dividenden: Da kann man auf den ersten Blick - selbst bei schwächerem wirtschaftlichen Erfolg im Jahr 2025 - dennoch mit einem "optischen Erfolg" bei den kommenden Dividendenzahlungen rechnen (ich meine 2026 und 2027). Allerdings aufgrund einer gewissen "Zufälligkeit", weil man bei Rückkehr zur Dividendenzahlung im letzten Jahr, eine "Einschleifreglung" mitgeplant hat, bei der die Dividende von etwa 30 % vom Gewinn (für 2023) auf vorerst 40 % (für 2024) steigt und erst im nächsten Jahr (für 2025) die angepeilten 50 % erreicht werden. Kommt es also nicht zu einem gigantischen Einbruch, was ja nun auch nicht zu befürchten ist, so wäre bei selbst einem Rückgang des EPS (bei der NBG derzeit für 2024 mit € 1,41 / Aktie auf sagen wir einmal € 1,20 für das Jahr 2025) aufgrund der Einschleifregelung die Ausschüttung immer noch höher, als derzeit für 2024 erwartet wird. - Und dazu besteht die Option, dass der Gewinn für 2025 am Ende doch noch etwas höher ist.
Das passt also. Was aber nicht passt, und hoffentlich bald enthüllt wird, das sind die Bestrebungen (Gerüchte ?) der Banken, auch heuer schon NICHT die vollen 40 % an Dividende auszuschütten, sondern nur einen Teil davon um mit dem Rest einen Aktienrückkauf zu starten. Das wäre eher unerfreulich, denn auch wenn ein Aktienrückkauf den Wert der einzelnen Aktien erhöht und natürlich dann auch entsprechend die Dividende im nächste Jahr, ist das am Ende nicht so viel, als man aktuell an Dividenden (anteilsmäßig) verliert: Meine Überschlagsberechnung: Würde man von den aktuellen 914 Mio Stk. NBG Aktien sagen wir mal 30 Mio zurückkaufen (und dann vernichten), dann wird das am Ende die Dividende des nächsten Jahres - ich rechne da aus dem Bauch - um € 0,01 erhöhen. Das dauert dann sehr lange, bis man diesen Vorteil voll genießen kann.....
Summasummarum: Es gibt für mich ein paar offene Fragezeichen. Einige davon sollten nächste Woche schon bei den Präsentationen von Eurobank und Alphabank ein wenig erhellt werden. Wann die NBG ihre Ergebnisse vorgezogen präsentiert (bzw. ob überhaupt) das werden wir noch sehen. Vielleicht weiß mans ja auch schon und nur ich nicht .... Aber es wird nicht viel anders ausfallen, als bei AB und EB.
Ich bin hinsichtlich der Banken Griechenlands durchaus positiv eingestellt - hatte bei der NBG eigentlich schon zum Jahresende 2024 das Erreichen der € 10,00 Grenze erwartet. Den rauschenden Anstieg der letzten Jahre erwarte ich derzeit nicht. Das könnte sich noch ändern, wenn der Ukrainekrieg beendet ist, die Energieproblematik gelöst und die Inflation im Griff ist.
Abgesehen vom alten Orakel aus Washington - gegen das Delphi eine Kindersendung war. Aber selbst da muss man sagen, dass alle Orakel eines Tages nur noch Geschichte sind. Delphi hat sich da erheblich länger gehalten..... |