ist letztlich jede Aktienanlage. Pfizers starke Unterbewertung (auch nach dem jüngsten Anstieg) macht jedoch das Chancen-Risiko-Verhältnis sehr attraktiv. Ich weiß um diese Risiken - und geht sie in Anbetracht der Chancen BEWUSST ein. Ich behaupte nicht, dass das vorbildlich oder vernünftig ist. Wenn Pfizer sich jedoch so entwickelt, wie es mir in Anbetracht der FAKTEN ausmale, werde ich überproportionale Gewinne damit machen, die ich bei breiter Anlagestreuung (Volkswagen, Hannoversche Rück, Salzgitter etc.) mit SICHERHEIT NICHT erzielen werde.
Im übrigen lassen sich die drei "Kardinalfragen" bereits jetzt beantworten:
1. Es gibt keinen Präzedenzfall, bei dem ein Generika-Kläger, der einen Patentstreit verlor, vor höherer Instanz doch noch Erfolg hatte. Eine zweiter Prozess ändert nichts an der Rechtslage, die der Tendenz nach bereits jetzt entschieden wurde. Und bis der Prozess beim Supreme Court anberaumt und durch ist, ist das Lipitor-Patent längst abgelaufen ;-))
2. Pfizers Pipeline ist hervorragend (siehe 955). 6 Patentabläufen stehen 12 potenzielle Zulassungen gegenüber, vier davon haben bereits "approvable letters" der FDA und kommen im Frühjahr. Die jetzige Situation ist kein Sonderfall, sondern der Normalfall: Da Patente zeitlich befristet sind, laufen immer irgendwann welche aus. Dafür betreiben die Pharma-Riesen ja ihre Forschung - und deshalb verlieren Generika-Kläger auch gegen sie vor Gericht: Die Suche nach Gesetzeslücken darf nicht die enormen finanziellen Anstrengungen der Pharmariesen zunichte machen, denn sonst könnte gar keine neuen Präparate mehr entwickelt werden. Diesen Grundsätzen werden auch höhere gerichtliche Instanzen folgen (nennen wir es ruhig "Klassenjustiz").
3. Jede Rallye ab Tiefs beginnt mit Short-Eindeckungen. Bei jeder Rallye ab Tiefs gibt es einen Überhang (Overhead Resistance). Aber nicht jede Rallye ab Tiefs erfolgt aufgrund deutlich verbesserter Fundamentals und mit 50 Mrd. Cash im Rücken.
Für mich sind diese drei Fragen daher bereits jetzt mit hinreichender Klarheit beantwortet. Das Chance-Risiko-Verhältnis bei Pfizer scheint mir daher VIELVERSPRECHEND. Regelrechte SICHERHEIT ist bei Aktienanlagen niemals gegeben. Bei einer (theoretischen) "Vorzeige-Aktie" mit glänzenden Fundamentals, bei der "alles stimmt und klar ist" (wo also keine Zweifel mehr bestehen), drohen Einbrüche wegen etwaiger aufkommender Probleme. Bei Turnarounds wie Pfizer hingegen ist Negativität schon ÜBERMÄSSIG EINGESPREIST (wie, lieber Fuzzi, Deine Mäkel-Postings ja glänzend bestätigen ;-) ). |