Anscheinend fällt es hier vielen schwer zu verstehen, dass Adler trotz des Versagungsvermerkes über einen geprüften Jahresabschluß seitens eines der vier renomiertesten Prüfungsunternehmen verfügt. Ich hoffe da mangelt es dem einen oder anderen nicht an der notwendigen Intelligenz. Widerspruch ist hier zwecklos, denn fest steht, dass trotz des Versagungsvermerkes die Prüfungsarbeiten von KPMG abgeschlossen wurden, Adler demnach über einen geprüften Jahresabschluß verfügt. Wie heißt es doch immer bei der Sendung mit der Maus: Klingt komisch, ist aber so! Hilfreich in diesem Zusammenhang ist es auch, einem CFO mit über dreißigjähriger Berufserfahrung, wie es bei Professor Kirsten der Fall ist, einfach mal genau zu zuhören. Im Konferenzcall hat Kirsten ausführlich die möglichen Prüfungsergebnisse bei einer Abschlußprüfung erläutert. Es ist nämlich alles andere als selbstverständlich, dass die Prüfungsarbeiten von KPMG abgeschlossen wurden. Denn wenn KPMG berechtigte Zweifel am Zahlenwerk von Adler gehabt hätte, hätten die Prüfungsarbeiten nicht abgeschlossen werden dürfen, sondern alles wäre verworfen worden. Im Klartext heißt das also, dass auch für KPMG die Zahlen stimmen. Vielleicht sollten sich die notorischen Nonsensschreiber mit Komentaren auf Primatenniveau und der gebetsmühlenartigen Wiederholung des Schlagwortes: "Wirecard ich hör dir trapsen", fragen ob sie da noch auf dem aktuellen Stand sind? Selbst die Bafin hat auf ihrer Jahrespressekonferenz klargestellt, dass Adler kein zweiter Fall Wirecard ist, sondern die Fragestellungen anders gelagert sind. Sprich die Frage ist nicht ob das Portfolio werthaltig ist. Im Konferenzcall konnte man auch erfahren, dass Adler sich nur noch auf 6 Entwicklungsprojekte konzentrieren wird und den Rest des Entwicklungsportfolios veräußern wird. Aktuell sind im Unternehmen liquide Mittel von 700Mio Euro vorhanden. Bis zum Jahresende will man durch Verkäufe weitere insgesamt 1,5Mrd Euro einnehmen. Dabei werden Einnahmen von 768Mio Euro erwartet, wenn LEG Immobilien seine Kaufoption auf das Adler Aktienpaket an Brack Capital Properties bis Ende September ausübt.(LEG hat jüngst auf seiner HV nochmals betont, dass man wachsen will auch durch ziehen der Kaufoption an BCP). Der Rest kommt aus Verkäufen des Projektportfolios. Selbst wenn keinerlei Einnahmen generiert werden können, sind am Jahresende immer noch 250Mio Euro liquide Mittel vorhanden. Aus Gründen der Liquiditätsschonung überprüft Adler die Höhe des Dividendenvorschlages für 2021. An LEG wurden die Immobilien zu 15% über Buchwert veräußert, an KKR zu 6% über Buchwert. Da die in Rede stehenden Immobilien real, greifbar und veräußerbar sind, ist also zwangsweise mit positivem Newsflow seitens Adler zu rechnen, denn es ist sehr sehr unwahrscheinlich, dass nun gar kein Käufer für gar nichts bis Jahresende gefunden wird. Jeder der immer noch, wenn auch vergeblich, auf den Zusammenbruch von Adler wartet, sollte sich vor Augen führen, dass allein das Aktienpaket an Brack Capital Properties mit 768Mio Euro mehr Wert ist, als derzeit die gesamte Adler Group an der Börse. Glücklicherweise hat Kirsten bei seiner Amtsübernahme schnell erkannt, dass KPMG Forensik in sechs Monaten nicht mehr geschafft hat, als eine Vielzahl unbedeutender Details zusammenzutragen, aber nicht in der Lage ist ein Gesamtbild zu zeichnen, und es daher dringlichstes Ziel war die Prüfarbeiten abzuschließen und nicht weiter auf eine nicht endende Sonderprüfung zu warten. Kirsten ist ein genialer Stratege und Buchhaltungsspezialist. Ich ziehe meinen Hut vor der Leistung Kirstens, 5 Stunden vor Fristablauf es geschafft zu haben, einen geprüften Jahresabschluß vorzulegen und so den Bruch der Anleihebedingungen zu verhindern. Für die, die es bisher noch nicht verstanden haben, ausschließlich der Bruch der Anleihebedingungen und das damit verbundene Fälligwerden von 4,4Mrd Euro ausstehender Anleihen kann den Fortbestand der Adler Group gefährden, sonst nichts. Und daran werden besonders die Shortseller noch zu knabbern haben, und es wird ihnen graue Haare bereiten, wenn Stück für Stück positiver Newsflow von Adler kommt. Der Adler Kurs ist schon jetzt wieder nahe dem letzten Xetra Kurs vom 29.04.22, und es ist davon auszugehen, dass wir wieder in die alte Tradingrange Euro 8,50 bis Euro 13,00 zurückkehren werden. |