für das Problem des Index-Short-Timings ist, wirklich geduldig so lange zu warten, bis markante Unterstützungen gerissen werden. D.h. man "spekuliert" dann nicht antizyklisch auf eine Trendumkehr (was wegen ETF-Gier oft ins Auge geht), sondern "reitet" die Abwärtswelle, nachdem sie bereits ins Rollen gekommen ist.
Der Haken daran ist, dass Wall Street dies natürlich ebenfalls sieht - und diese trendfolgenden Gedulds-Bären liebend gern am Nasenring durch die Long-Manege schleift. Nach einem Trendbruch - Wawidu postet dann "Alarmstufe 7" - wartet Wall Street noch ein paar Stunden ab, bis sich ein ansehnliches (Squeeze-bares) Put-Volumen aufgebaut hat, und wirft dann die Future-Pumpe an, oft "zufällig zeitgleich" (LOL) mit just zu dieser Zeit geäußerten dovishen Kommentaren eines Fed-Mitglieds.
FAZIT: Antizyklisch spekulierende Bären verlieren ihr Geld schrittweise im Gier-Uptrend. Prozyklische Geduldbären, die den Trendbruch abwarten, verlieren ihr Geld mit den Finten und Hakenschlägen Wall Streets und der Fed. Selbst wer als Bär "mit engen Stop-Loss" arbeitet, kann bei wundersamen Overnight-Anstiegen empfindlich was auf die Bärenfresse kriegen.
Letztlich gilt: Ob short (antizyklisch) oder short (prozyklisch), das Geld ist meist fort ;-)
Wirklich "sicher" sind nur Shorts auf Einzelwerte, bei denen Leute wie Jim Chanos gravierende Unstimmigkeiten in den Bilanzen gefunden haben, die noch nicht allgemein bekannt sind. Dazu bedarf es analytischer Fähigkeiten und Einblicke, über die der kleine Ariva-Pooh in der Regel nicht verfügt.
"Sicher" war m. E. auch der SP-500-Short im Eingangsposting, der fundamental auf ein Platzen der US-Subprime-Blase samt Bankenkrise setzte. Das Timing war aber auch da schwierig und erforderte langes geduldiges Warten. Eine solche Krisen-Konstellation liegt aber mMn im Moment nicht (akut) vor, und in der Ära des Zentralbank-Pumpens ist es sogar fraglich, ob solche Lehman-Momente jemals wiederkommen.
Wahrscheinlicher ist, dass irgendwann unerwartet die Zentralbankenblase platzt, und plötzlich ein Ultra-Crash weltweit die Börsen lahmlegt. Der nächste Schritt danach dürften Währungsreformen sein. Wer Put-OS hielt, hatte zwar Recht, sieht aber kein Geld, weil alle Banken fast gleichzeitig pleite gehen (Emittenten-Risiko). |