Die PSI Entwicklung läuft stetig und stabil, aber langsam.
Vom Vorstand erwarte ich, dass der Unternehmenswert gesteigert wird und hohe Kurse nicht verbal zerschossen werden.
Es ist ein sehr eigenartiges Interview-Statement, wenn der Vorstand seine relativ geringen Aktienverkäufe damit begründet, dass er ein Zeichen gegen eine Überhitzung des Kurses setzen wollte. Merkwürdig, wenn zudem vorher aus dem Unternehmen gestreut wurde, dass ein Hausumbau der Grund gewesen sei. Bei dem potentiellen Übernahmekandidaten PSI sehe ich bei Kursen von 22 Euro kein Anzeichen einer Kursübertreibung.
Es sollte vermieden werden, dass Käufer, die beispielsweise bei 21 Euro eingestiegen sind, sich als Deppen fühlen müssen. Weitere Kommentare erspare ich mir zu dem Lapsus.
Ich halte es für richtig, dass der PSI-Kurs aufgrund einer potentiellen Übernahme generell höher zu bewerten ist. Fakt ist, dass erst Neukirchens Übernahmeversuch Schwung in die Aktie brachte. Wenn der Vorstand steigenden Kursen, auch durch Übernahmephantasie befeuert, entgegenwirkt, obwohl er einer sinnvollen Übernahme zustimmen würde, erntet er von mir maximales Unverständnis. Das Spiel verstehe ich nicht und ich will hier keine Vermutungen anstellen.
Ich habe die Preise von Übernahmen im betreffenden Segment genau verfolgt und kann Übernahmekurse, wie sie neuerdings schon für PSI formuliert werden, nämlich in Höhe von 21 Euro nur als lächerlich empfinden. Aktuell sehe ich einen fairen Übernahmekurs eher bei 30 Euro.
PSI hängt leider auch von politischen Faktoren ab und hat deshalb in den letzten Jahren sogar den unteren Bereich der Guidance knapp gerissen. Besser PSI gibt eine Größe vor, die auch wirklich erreicht werden kann und alles darüber kann den Markt auch mal positiv überraschen. Dann muss auch kein halbherziges Aktienrückkaufprogramm als Puffer aufgelegt werden.
Wenn höhere Jahresziele nicht erreicht werden, weil Übernahmen nicht geklappt hätten, klingt das nur nach Ausrede. Übernahmen werden getätigt oder der Ball wird flach gehalten.
Nach dem Interview warte ich immer noch auf gemeldete Q-1-Großaufträge aus der inneren Mongolei und aus Russland. Gut, autorisierte Pressemitteilungen können etwas dauern, aber da kommt doch noch was im Q2 ?
Absolut irritierend ist für mich, dass PSI angeblich in einigen Bereichen an der Kapazitätsgrenze angelangt ist und nicht alle Aufträge annehmen kann. Das dürfte der Bereich Produktionsmanagement sein. Ich habe mir die Zahlen genauer angeschaut und stelle fest, dass selbst im fetten Q-4/12 in dem Segment nur eine Ebit-Marge von ca. 8,5% erreicht worden seine dürfte. Übrigens müssen die EBIT-Ergebnisse der Segmente aufgrund der Eigenumsätze-und Gewinne relativiert werden ( offensichtlich auch in der Pressemitteilung zum Geschäftsjahr 2012, denn 14,1 Mio. EBIT wurden nicht erreicht ).
Ergo: Die Margen von PSI sind für ein Software-Unternehmen immer noch sehr bescheiden. Aktionäre können erst zufrieden sein, wenn mindestens verdoppelt wird. Das ist eine Schwäche und Stärke zugleich. Im Unternehmen steckt noch ein riesiges Potential.
Politisch sieht es leider nicht so rosig aus. Die verharzte SPD und Grün werden es wahrscheinlich nicht wuppen. Steinbrück strauchelt durch suboptimale Kommunikation und die zündende Idee hat er wohl auch nicht. Dabei wäre die Energiewende ein fetziges Feld, wo die Blockade innerhalb Schwarz-Gelb offensichtlich ist. Da wird nichts geliefert, was der Schnösel mit blau-gelber Krawatte großspurig angekündigt hatte. Deutschland in Geiselhaft des Syndikats.. Deshalb sind Umfang, Ausrichtung und Zeitpunkt der Investitionen noch offen.
Trotzdem werden Investitionen in Smart-Grid starten und PSI wird davon profitieren. Wie der Auftrag aus Dänemark zeigt, geht es vielleicht zuerst international los.
Was mich überraschte, war die geringe Resonanz im Kurs nach dem gemeldeten Mining-Großauftrag aus China.
Ganz klar, in dem Produkt von PSI sehe ich in dieser Dekade ein Auftragsvolumen zwischen 50 und 100 Mio. Euro. Das heißt, dass wir zwischen 4 bis 6 Mio. Euro p.a. aus dem Bereich Maintenance rechnen dürften.
Davon abgesehen, gehe ich fest davon aus, dass im Q1/13 ein neues Rekordergebnis im Auftragseingang erzielt worden ist.
Eine höhere Bewertung rechtfertigt das Unternehmen aufgrund seiner stetigen Verbesserung der Gewinne bei größtmöglicher Krisenresistenz. Alles unter 20 Euro ist inakzeptabel. Entweder PSI schafft den Durchbruch aus eigener Kraft und steht in zwei bis drei Jahren bei 30 Euro, oder es findet die Übernahme tatsächlich statt, dann ab 30 Euro aufwärts.
Im Focus liegt zunächst die Marge |