Ich würde eher sagen: "Bremse im Bauch". Und ich finde den Einbezug des Bauchgefühls anbetracht der kaputten, von der Rationalität entkoppelten Aktienmärkte legitim. Ich bevorzuge in meinem Handeln einen rationalen Ansatz, höre aber in schwierigen Phasen auch auf meine innere Stimme. Warum soll ich 100 % investiert sein, wenn mir nicht wohl ist dabei? Wenn kurzfristige Prognosen Kaffeesatzleserei sind? Wenn es fifty-fifty nach oben oder unten gehen kann?
Du hast im März aus Respekt entschlossen verkauft. Es hat sich als richtig herausgestellt. Du bist nicht der Typ um 70 Aktien zu buyen und zu holden, versuch aber auch nicht jede Bewegung zu traden. Entwickle deinen eigenen Stil. Es bleibt uns nichts anderes übrig. Wie beim Pokerspiel müssen Entscheidungen unseren Charaktereigenschaften entsprechen.
Ich trade Aktien sehr zurückhaltend, auch aus Kostengründen. Auch deshalb halte ich nicht 50 Titel. Auch bin ich der Typ, der Aktien lange laufen lässt. Tendenziell zu lange. Nach dem FED-Entscheid und dem Abschmieren der Standardaktien entschied ich mich aber gestern in 40 % Cash zu gehen - auch unter Einbezug des Bauchgefühls. Bisher ging die Rechnung auf. Ich habe heute ein paar Zukäufe gemacht und gehe nun mit 28 % Cash ins Weekend. Für mich stimmt es so. Wenn es nicht weiter runter geht, umso besser. - Und wenn Gold über 1747 und Silber über 18.85 laufen (oder früher), bin ich mit 3-4 Mausklicks wieder voll drin.
Ich stelle mir immer die Frage - auch beim Daytrading -, warum gehe ich jetzt in den Markt rein? Oder warum gehe ich jetzt raus? Man sollte nicht aus einem reinen Impuls heraus handeln. Gestern sprachen 3 Gründe dafür. Es drohte ein Absturz (ich kenne meine Agrobabys CDE und HL), ich hatte ohnehin Umschichtungen vor und mein Instinkt riet dazu. Ich habe dann innerhalb von 15 Minuten entschieden. In dieser auch charttechnisch instabilen Phase finde ich 20 - 35 % Cash vorübergehend angemessen. - Zumindest für uns, die nicht eine radikale Buy and Hold-Strategie fahren. (Und nochmals: Silberexplorer und Silberjunior verlangen m. E. einen aktiven Umgang. Nur meine Meinung.) |