Watzke: Darum geht es beim BVB bald aufwärts
Obwohl Borussia Dortmund in der Bundesliga-Tabelle den eigenen Erwartungen und noch weiter dem FC Bayern München hinterherhinkt, bleibt die direkte Champions-League-Qualifikation das erklärte Ziel. Vorstandschef Hans-Joachim Watzke (55) nennt im kicker-Interview vier Gründe, warum es beim BVB schon bald aufwärts gehen wird.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke "Wir haben keine gravierenden Fehler gemacht": BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. © imagoZoomansicht "Ich will den Start nicht schönreden oder bagatellisieren, er war absolut unbefriedigend. Sieben Punkte aus sieben Spielen sind nicht unser Anspruch", sagt Watzke im großen Interview mit dem kicker (Donnerstagausgabe). Gleichzeitig ist der BVB-Boss zuversichtlich, dass schon bald die Wende gelingt - und Dortmund zur Aufholjagd ansetzt. Vier Faktoren machen ihm dabei Mut. 1. Der Faktor Aufarbeitung
Warum ist die Borussia in der Liga so schlecht gestartet? "Jürgen Klopp, Michael Zorc und ich haben uns in den vergangenen Tagen ausführlich ausgetauscht und auch kritisch hinterfragt - am Ende glaube ich nicht, dass wir gravierende Fehler gemacht haben", sagt Watzke. "Ich spreche lieber von einer Anhäufung von Missständen, die dazu führen, dass wir nicht optimal funktionieren." - Anzeige - Dazu zählt er die besonders mental fordernde WM, "von der wir stärker als andere Mannschaften betroffen waren", die "unfassbare Verletzungsmisere" sowie die Tatsache, "dass wir unseren Spielstil nach dem Weggang von Robert Lewandowski etwas umstellen mussten". Der BVB glaubt also zu wissen, was bislang schiefgelaufen ist. Und Selbsterkenntnis ist nun mal der erste Weg zur Besserung. 2. Der Faktor Zeit
"Die Zeit wird für uns spielen", folgert Watzke aus dem Ergebnis der Aufarbeitung, "es sei denn, in den nächsten Wochen verletzen sich weitere acht Akteure. Dann wird es eng. Mit mehr - und entscheidendem - Personal wird es wieder nach oben gehen." Deshalb kommt den Dortmundern auch die Länderspielpause mehr als gelegen. Watzke: "Ein Teil unserer Spieler kann die Tage jetzt durchaus gut nutzen, zuvorderst Ilkay Gündogan, Marco Reus, Oliver Kirch oder Henrikh Mkhitaryan. Auch Neven Subotic, Kevin Großkreutz und Sven Bender." 3. Der Faktor Klopp
Krisenmanager Jürgen Klopp - passt das? Und wie, meint Watzke: "Jürgen Klopp hat so einen großen Erfahrungsschatz, er weiß genau, welche Dinge er tun muss und wird. Die Vergangenheit verklärt auch ein bisschen. Wir hatten häufiger mal Phasen, in denen es nicht lief, und wir sind jedes Mal aus diesem Tief herausgekommen." Das, hofft der Vorstandsboss, wird dem Erfolgstrainer auch dieses Mal gelingen. 4. Der Faktor Mentalität
Alzheimer attestierte Klopp jüngst jenen Menschen, die es wagen, die Mentalität der BVB-Profis in Frage zu stellen. Auch Watzke betont: "Über Qualität müssen wir nicht diskutieren, über Einstellung schon gar nicht. Es liegt ja nicht am Willen. Wir laufen fast in jedem Spiel 120 Kilometer oder mehr und werden für diesen Aufwand nicht belohnt. An Qualität und an der Einstellung fehlt es definitiv nicht." Auch das macht ihm Mut. "Was wir brauchen, sind Form, Stabilität, Automatismen und Sicherheit." |