Ich versuche das mal exemplarisch anhand von BMW-Fahrzeugen zu erklären, damit die Konservativen hier auch mitkommen, was gemeint ist.
Annahme: Ich kaufe einen BMW und verleihe ihn an einen Freund, der ihn an einen Nachtschichtarbeiter verkauft.
Fakt 1: Im normalen Leben dürfen Dinge die ich nicht besitze nicht weiterverkauft werden. Deshalb schon ist die Sache mit den Leerverkäufen grenzwertig. Aber egal.
Fakt 2: BMW könnte eigentlich ein Auto an mich und ein Auto an den Nachtwächter verkaufen. Durch das Weiterverleihen sinkt aber die Nachfrage bei BMW. Aufgrund der gesunkenen Nachfrage entsteht natürlich ein Kostendruck auf die Fahrzeuge, da der Absatzmarkt plötzlich wegbricht.
Fakt 3: Durch die illegalen Verleihgeschäfte ist in einem BMW mein Kapital und das Kapital des Nachtwächters gebunden. Pro Fahrzeug also doppeltes Kapital. Und das Dramatische: Der Nachtwächter weiß nicht mal, dass er seinen BMW gar nicht wirklich besitzt.
Jetzt verdient ja der Leerverkäufer ja daran, dass er irgendwo einen billigeren BMW findet und mir den zurückgibt. Womit ich ja ganz zufrieden bin. Weil mir das egal ist, da ich ja nichtmal mitbekommen habe, dass die Karre über Nacht nicht in der Garage stand.
Was also macht der schlaue und skrupellose Leerverkäufer: Er sagt BMW ist der totale Schrott und wer sich einen BMW kauft ist selbst schuld. Also werden die Leute, die einen BMW besitzen unsicher und verkaufen bei der nächsten Möglichkeit ihre Karre. Auch der BMW-Konzern ist verunsichert und es bleibt ihm nichts anderes übrig, als den Preis der Neuwagen zu senken. Mit etwas Glück treibt man so eine Firma in den Ruin, was ja der ultimative Erfolg für einen Leerverkäufer ist.
Deshalb, Vorteile hin oder her, Leerverkäufe gehören genauso wie in der Realwelt verboten. Aktien sind sachgebundenes Kapital. Das ganze Börsengeschäft ist zum Casino verkommen, denn man kann nicht einschätzen, wie der Kurs verlaufen wird. Gerade im Moment, wo ohnehin zuviel Geld im System ist, ist das System total krank. |