Air Berlin bekommt Konkurrenz
Die geplante Fusion zwischen dem Ferienflieger Tuifly und der Billiglinie Germanwings ist offenbar schon weiter gediehen als gedacht. Die neue Fluglinie unter Beteiligung der Lufthansa würde vor allem Air Berlin Konkurrenz machen.
Gestern wurden schon Marktgerüchte herumgereicht, jetzt wird berichtet, dass die beiden Mehrheitseigner der beiden Fluggesellschaften Tuifly und Germanwings offenbar schon miteinander verhandeln. Vor allem die Eigentümerstruktur der neuen geplanten Gesellschaft stehe auf der Verhandlungsagenda, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
Demnach würden die beiden Hauptaktionäre der Fluggesellschaften, Tui und Lufthansa, jeweils 40 Prozent an dem neuen Unternehmen halten. Die restlichen zwanzig Prozent würde Albrecht Knauf, der Mehrheitseigner der Eurowings AG erhalten. Eurowings, die Konzernmutter von Germanwings, gehört zu 49 Prozent der Lufthansa. Durch eine Stimmbindungsvereinbarung mit Albrecht Knauf hält die Lufthansa aber die Mehrheit der Stimmrechte.
Aus der Sicht von Tui wäre durch diese Besitzerstruktur sicher gestellt, dass die Lufthansa nicht die Mehrheit an der Gemeinschafsfirma halte.
Schnellfusion im Sommer
Die neue Gesellschaft würde, sollte die Fusion tatsächlich zustande kommen, vor allem der zweitgrößten deutschen Fluglinie, Air Berlin, Konkurrenz machen. Im Langstreckengeschäft würde Tui mit acht bestellten Langstreckenflugzeugen Boeing 787 der Air Berlin-Gruppe Konkurrenz machen. Bisher kann Air Berlin diesen Markt mit der Tochter LTU und womöglich bald auch mit Condor alleine bedienen.
Schon im Sommer hatte die Lufthansa mit Tui und Thomas Cook über eine Fusion von Germanwings, Tuifly und Condor verhandelt. Die Verschmelzung kam jedoch nicht zustande, weil sich Air Berlin und die Thomas Cook-Tochter Condor schneller auf eine Fusion einigten.
Quelle:
http://boerse.ard.de/content.jsp?go=meldung&key=dokument_263546