AIG-Sparte braucht Geld
Die zum krisengeschüttelten US-Versicherer AIG gehörende weltgrößte Flugzeug-Leasinggesellschaft ILFC braucht einem Zeitungsbericht zufolge neue Milliardenkredite vom Staat. Das frische Geld solle den von AIG angestrebten Verkauf der Leasinggesellschaft erleichtern, berichtete die "Financial Times" am Mittwoch. ILFC ist der größte Kunde der Flugzeugbauer Airbus und Boeing. Ein Ausfall wäre für die Hersteller dramatisch. Der weitgehend verstaatlichte und mit rund 180 Mrd. US-Dollar gestützte AIG-Konzern muss sich zu seiner Rettung von großen Sparten trennen. ILFC ist profitabel, benötigt aber für sein Leasinggeschäft viel flüssiges Kapital. Der Zugang dazu ist durch die AIG-Probleme und durch die Finanzkrise massiv erschwert. Das Unternehmen verhandle daher gerade mit der US-Notenbank Fed über eine Kreditlinie von fünf Mrd. US-Dollar, so die "Financial Times". Über den Verkauf führe ILFC bereits fortgeschrittene Gespräche mit drei Gruppen privater Beteiligungsgesellschaften. Ohne eine gesicherte Finanzierung des laufenden ILFC-Geschäfts sei eine Übernahme allerdings recht unwahrscheinlich, so die Zeitung. Zu den Interessenten zählten die Private-Equity-Firmen Carlyle Group, Thomas H. Lee Partners und Greenbriar Equity Group. Auch Staatsfonds sollen früheren Berichten zufolge zu den potenziellen Käufern gehören. Der Leasing-Riese hat derzeit 168 Flugzeuge in einem Gesamtwert von 16,7 Mrd. US-Dollar bei der EADS-Tochter Airbus sowie bei Boeing in Bestellung. Sie sollen bis 2019 geliefert werden, ein guter Teil davon noch im laufenden Jahr. AIG hatte erst Ende März nach eindringlichen Warnungen von ILFC vor einer Pleite die weitere Unterstützung der Tochter auch durch die erhaltenen Staatshilfen bekräftigt. Viele Fluggesellschaften leasen Maschinen über ILFC, um ihre eigenen Kapitalreserven zu schonen. |