Eine sichere, saubere, vor allem bezahlbare Energieversorgung sei "für Deutschland unerlässlich", heißt es. "Erneuerbare Energien - insbesondere die Sonnenenergie - verursachen aber auf lange Sicht noch erhebliche Mehrkosten, in diesem Jahr acht Milliarden Euro."
Kein Zweifel: Der Vorstoß ist ein klarer Affront gegen die Kanzlerin. Was im Zwiegespräch unerhört blieb, wird nun in der Öffentlichkeit vorgebracht - drängender in der Sache, lauter im Ton.
Zu den Unterzeichnern des Appells gehört die Crème de la Crème der deutschen Wirtschaft: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist ebenso dabei wie Metro-Lenker Eckhard Cordes, Bahn-Boss Rüdiger Grube, Eon-Chef Johannes Teyssen, Merkel-Widersacher Friedrich Merz, Fußball-Manager Oliver Bierhoff und RWE-Vorstandschef Jürgen Großmann. Der sagt dem Handelsblatt: "Wir wollen gemeinsam deutlich machen, dass es einen Konsens für einen breiten Energiemix in der Gesellschaft gibt."
Der Chef des Energiekonzerns EnBW, Hans-Peter Villis, sagt zu der Kampagne: "Die breite Unterstützung aus der Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft für einen Energiemix inklusive Kernenergie zeigt, dass Energiepolitik nicht nur Umwelt-, sondern auch Industriepolitik sein muss." Das Bemerkenswerteste an der Anzeige ist, dass die Mehrzahl der Unterzeichner nicht aus der Energiebranche stammt. "Wir verstehen das als Warnschuss an die Regierung", sagt ein Topmanager eines Dax-Konzerns, der nicht in der Energiebranche tätig ist. "Passt auf - sonst verliert ihr unsere Unterstützung." |