der Krise hervorgehen. Häufig hört man diesen Spruch, es bleiben aber Zweifel angesagt. http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,635229,00.html Die deutsche Wirtschaft könnte zu den Verlierern zählen. Die aktuelle Krise hat ihre Schwächen schonungslos aufgedeckt: Überkapazitäten, Exportlastigkeit, veraltete Produkte.
Stichwort Überkapazitäten: Die Pumpwirtschaft der vergangenen Jahre, die schließlich in die Finanzkrise führte, heizte auch die Nachfrage für die reale Wirtschaft an, nach Konsumgütern in Amerika, nach Luxusgütern bei den neuen Reichen, nach Maschinen in den aufstrebenden Ländern Asiens. Der Finanz- folgte die Konsumblase.
Stichwort Exportlastigkeit: Nicht nur viele Verbraucher, ganze Volkswirtschaften lebten in der Vergangenheit über ihre Verhältnisse. Kaum ein Land profitierte davon so sehr wie Deutschland. Künftig müssen solche Ungleichgewichte abgebaut werden, wenn Krisen wie die aktuelle vermieden werden sollen. Auch deshalb wird sich die deutsche Wirtschaft nicht so schnell von ihrem Nachfrageschock erholen.
Wo sind die Produkte von morgen?
Stichwort veraltete Produkte: Die deutsche Industrie lebte glänzend davon, ihre Produkte immer besser zu machen, sich ganz auf die Bedürfnisse der Kunden einzustellen. So baut sie die besten Autos der Welt und die besten Maschinen der Welt - für den Kunden von heute.
Aber wo sind die Produkte von morgen? Warum haben Unternehmen wie Daimler und BMW zu wenig auf alternative Antriebe gesetzt? Und wann hat zuletzt eine deutsche Innovation den Durchbruch geschafft?
Jetzt steht die deutsche Wirtschaft vor einer dreifachen Herausforderung: Sie muss Kapazitäten abbauen und gleichzeitig ein neues Geschäftsmodell sowie neue Produkte entwickeln - ausgerechnet in Zeiten, in denen die Gewinne wegbrechen und selbst große Konzerne ums Überleben kämpfen.
Daimler zum Beispiel wird in diesem Jahr wohl einen gewaltigen Verlust erwirtschaften, gleichzeitig muss der Konzern Milliarden ausgeben, um neue, umweltschonendere und damit zukunftsfähigere Modelle zu entwickeln. Ein solcher Spagat kann auch das stärkste Unternehmen überfordern.
Wenn die Entwicklung sich nicht wesentlich bessert, was sehr wahrscheinlich ist, hat Daimler zu viele Arbeiter und zu viele Werke. Noch werden die Probleme durch die Kurzarbeit überdeckt, aber auch die kostet Geld - und macht nur Sinn, wenn die Probleme zeitlich begrenzt sind. Bleibt die Nachfrage, wie sie ist, wird Daimler um einen drastischen Personalabbau nicht herumkommen. Der wiederum kostet Geld, das möglicherweise fehlt, um neue Motoren und Modelle zu entwickeln.
So wie Daimler geht es vielen, und nicht alle werden die Probleme aus eigener Kraft lösen können. Gut möglich, dass sich am Ende einige Hersteller zusammenschließen, vielleicht werden auch manche ganz verschwinden - wenn die Regierung das zulässt.
Staat muss Wandel steuern
Wenn der Staat aber - wie im Fall Opel - immer wieder eingreift, konserviert er Strukturen, die nicht zukunftsfähig sind. |