Frankreich will ein gigantisches Windenergie-Projekt starten. Geplant sind 600 Turbinen entlang der Küste. Zehn Milliarden Euro werde das Projekt kosten, verkündete Präsident Sarkozy.
Mit einem gigantischen Windenergie-Projekt startet Frankreich seine Aufholjagd in der zukunftsträchtigen Branche. Für zehn Milliarden Euro sollen die ersten Windkraftanlagen vor der französischen Küste entstehen, wie Präsident Nicolas Sarkozy im Atlantik-Hafen St. Nazaire ankündigte.
Windenergie entspreche drei Atomkraftwerken
Geplant seien 600 Turbinen mit einer Gesamtkapazität von 3000 Megawatt. Damit geht Frankreich, in dem bisher 80 Prozent des Stroms aus Atomkraftwerken kommen, mit einem der grössten Projekte weltweit an den Start.
Die Produktionskapazität der geplanten Anlagen entspricht drei kleinen Atomkraftwerken. Das Vorhaben werde 10'000 neue Arbeitsplätze schaffen, versprach Sarkozy.
Auswahl der Unternehmen ab 2010
Der Präsident liess offen, an welchen Küstenabschnitten Frankreichs die Windparks gebaut werden sollen. Fünf Entwicklungsregionen seien vorgesehen, sagte Sarkozy. Ab 2012 sollen die teilnehmenden Unternehmen ausgewählt werden.
Zu den Kandidaten könnten der Hamburger Turbinenhersteller Repower, Alstom aus Frankreich und der dänische Marktführer Vestas gehören. Um den Betrieb dürften sich der französische Versorger EDF, dessen Windkraft-Tochter EDF Energies Nouvelles, und der Rivale GDF Suez bemühen.
Europäische Nachbarn als Vorbild
Das Vorhaben solle der Branche zu mehr Bedeutung verhelfen, betonte Sarkozy. Frankreich liegt im Bereich der Windenergie weit hinter seinen europäischen Nachbarn zurück. Derzeit stammen weniger als zwei Prozent der französischen Stromkapazität aus Windkraft - in Deutschland sind es sieben Prozent. Auch an den Küsten Grossbritanniens, Belgiens, Dänemarks, Schwedens und der Niederlande werden Windparks entwickelt. (rend, reuters)