nun ja, allzu weit sind wir ja nicht mehr davon. Oh Wunder, Herr Wolff meint, die Indizes seien "extrem überverkauft" Na, wenn das nicht eine baldige Erholung ankündigt ... Dow Jones: Das große Chartbildvon Andreas Wolf Liebe DaxDaily Leser,
betrachtet man das kurzfristige Chartbild des Dow Jones, so ist dies alles andere als ein unterhaltsames Vergnügen. Es sei denn, man befindet sich seit Beginn der Abwärtsbewegung auf der Short-Seite. Die Ungewissheit über den weiteren Verlauf der Finanzkrise und ihre Auswirkungen auf den tatsächlichen Wirtschaftskreislauf, aber auch die mit Ausnahme des US-Finanzminsters Paulson wenig professionell operierende, politische Führungselite der USA haben den Index augenscheinlich in den freien Fall übergehen lassen. Kaum ein Analyst oder Marktbeobachter hat es vor zwei Wochen für möglich gehalten, dass der Dow einen Korrekturabschlag von gut 22 Prozent in so kurzer Zeit hinnehmen müsste. Zuletzt erfuhr der Markt einen solchen Absturz infolge des Terroranschlags auf das World Trade Center im September 2001. führte dann den vorläufigen Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt herbei. Nicht minder groß fiel allerdings der Abschlag aus. Immhin fiel der Index von 10.500 auf 8.000 Punkte, ein Verlust von knapp 24 Prozentinnerhalb von sechs Wochen.
Die folgende Erholung, die unter dem Eindruck einer Beherrschung der damaligen politischen Lage und einer Begrenzung des militärischen Engagments um Afghanistan stand, erreichte bis Mitte Dezember unter Schwankungen fast wieder das Ausgangniveau des Kursverfalls bei 10.500 Punkten. Angesichts der diesmal weniger deutlich überschaubaren Folgen der Krise, ist von einer Erholung in die Bereich zwischen 12.000 und 13.000 Punkte auf kurze Sicht weniger wahrscheinlich. Die Wahl eines neuen US-Präsidenten, der mit immer größerer Wahrscheinlichkeit Barrack Obama heißen wird könnte aber für eine deutliche Gegenreaktion sorgen. Die aus diesem möglichen Ergebnis resultierende anfängliche Hoffnung, eine neue Administration werde die anfallenden Probleme mit frischem Wind schneller und konsequenter lösen als die Alte, wird allerdings nicht lange tragen. Denn am Ende muss auch eine Regierung aus Demokraten die niederschmetternden Faktenlage eines runierten Staatshaushalts auf der Zeitebene lösen.
Technisch gesehen kann der Dow in dem seit Angang 2000 gültigen Aufwärtstrendkanal noch bis 9.000 Punkte fallen. In diesem Bereich befinden sich zum einen sehr starke Unterstützungslinien, zum anderen nimmt die Gefahr für die Short positionierten Anleger zu, in einer abrupten Umkehrbewegung rasch ein Teil ihrer ansehnlichen Gewinne wieder zu verlieren. Nach der Chartformation, die typisch für einen Ausverkaufsmarkt ist, wird sich analog zu der steilen Abwärtsbewegung in den nächsten Wochen eine scharfe Gegenbewegung ergeben. Beide Kursbewegungen zusammen bilden dann die bekannte V-Formation. Wodurch dieser Erholungsphase angeschoben wird, Zinssenkung oder neu dimensionierte Rettungsfonds,ist unerheblich. Die aktuellen Tiefpunkte dieser Baisse wird der Dow wohl im Frühjahr 2009 sehen. Erst dann steht nämlich auch politisch fest, wo die Reise hingeht.
 ----------- Man muß ein Schwein sein |