Die Niederlande kann und wird Geschichte im negativen Sinne für den Kapitalmarkt schreiben. Falls das Management der Holding Steinhoff mit dieser billigen Nummer im Rahmen eines neu entwickelten Whoa-Verfahrens (seit 2021) durchkommt und die Hedgefonds die Anteilseigner mit Zustimmung des Gerichts zum Nulltarif (alles unter 35 Cent ist Nulltarif) übergehen, um sich noch mehr die Taschen zu füllen. Dies wird äußerst negativ in die Geschichte des Kapitalmarktes eingehen. Es wird Schule machen, dass ein Management, welches von den Eigentümern der Gesellschaft nicht einmal entlastet worden ist, mit Hedgefonds und/oder andere Art von Gläubigern über Jahre hinweg die Aktionäre täuschen und am Ende mit null hinaus werfen kann, um die Vermögenswerte der Gesellschaft zu verscherbeln, und sich sowie den Gläubigern die Taschen über alle Maßen hinaus zu füllen.
Genauso kann die Niederlande positiv in die Geschichte des Kapitalmarktes eingehen, wenn das Gericht ein Stoppschild hoch hält und sagt: „Leute sowas machen wir nicht“! Soll heißen, im Rahmen der Whoa haben die Aktionäre nichts, außer Totalverlust, wer sagt denn, dass Whoa dann tatsächlich besser ist, als eine geregelte Insolvenz mit einem versierten Insolvenzverwalter, zumal eine Sanierung im Rahmen des Whoa-Verfahrens ja auch nicht stattfinden soll. Besonders bemerkenswert ist jedoch, dass die Holding offensichtlich gemäß den seit gestern vorliegenden Aussagen seit Jahren dazu gedient hat, diese für die Hedgefonds aufzubauen, obgleich die Aktionäre mit vielen unzulänglichen Aussagen in das Unternehmen gelockt wurden, welches zeitweise sogar im SDAX vertreten war, so dass alles in allem die Frage nachdem „systematischen Betrug“ zu stellen ist. Wenn und soweit jetzt das Whoa-Gericht die Genehmigung erteilen würde, dass das Management ohne die Zustimmung seiner Anteilseigner die Holding in nicht börsennotierten Gesellschaften übertragen kann, um Geld für die Hedgefonds zu generieren, würde das Gericht im Prinzip ein Teil dieser undurchsichtigen Machenschaften werden. Und dazu geben wir uns nicht her, müsste ein Gericht feststellen. Das wäre die einzig richtige Entscheidung, und diese würde definitiv für das Management und die Hedgefonds, auch von anderen Gesellschaften, eine Lehre sein, dass sich solche Machenschaften nicht lohnen. Parallel dazu wäre bei Steinhoff noch die Staatsanwaltschaft dran, um solche Leute und ihre kriminellen Machenschaften zu untersuchen und anzuklagen.
Alles wie immer meine Meinung und meine Sichtweise! |