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Psilocybin ist ein Indolalkaloid aus der Gruppe der Tryptamine. Der Konsum von Psilocybin erfolgt in der Regel in Form von psilocybinhaltigen Pilzen und bewirkt einen psychedelischen Rausch mit visuellen Halluzinationen. Dieser Zustand ähnelt dabei einem LSD-Rausch, ist in der Regel jedoch kürzer. Verantwortlich für die Wirkung ist wesentlich das Hydrolyse-Produkt Psilocin. Psilocybin stellt somit ein Prodrug von Psilocin dar. 1955 nahmen in Mexiko unter Leitung der Heilpriesterin María Sabina der Banker und Ethnomykologe R. Gordon Wasson und seine Ehefrau, die Ärztin Valentina Pavlovna Wasson, aktiv an einer heiligen Pilzzeremonie (eine Velada, spanisch »Nachtwache«) der Mazateken in den Mixeteco-Bergen teil.[7] R. Gordon Wasson machte 1957 durch den Artikel „Magic Mushrooms“ im Magazin „Life“ psilocybinhaltige Pilze bekannt. Valentina Pavlovna Wassons Bericht über die Pilzzeremonie „I Ate the Sacred Mushroom“ wurde am 19. Mai 1957 im Magazin „This Week“ veröffentlicht – sechs Tage nachdem der Artikel ihres Mannes veröffentlicht wurde.[8] In diesem Artikel schlägt sie als eine der Ersten vor, dass psychedelische Pilze als Psychotherapeutikum eingesetzt werden könnten.[9] Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann isolierte Psilocybin und Psilocin aus natürlich gewachsenen und angezüchteten Fruchtkörpern und Myzelien der Pilzarten Psilocybe mexicana und Psilocybe cubensis. Die Veröffentlichung darüber erschien 1959; später gelang ihm auch die Totalsynthese.[10][11] Wassons und Hofmann suchten Sabina im Herbst 1962 auf und sie leitete eine Velada, bei der sie erstmals synthetisches Psilocybin, in der Form von Pillen mit je 5 mg, verwendete. Nach der nächtlichen Zeremonie bestätigte Sabina, dass die Pillen die gleiche Wirkung hätten wie die Pilze.[12] In den 1960er Jahren wurden vor allem im psychiatrischen Bereich Studien und Psycholytische Therapie mit Psilocybin durchgeführt, bis diese auf Grund strenger Regulierungen zum Erliegen kamen. Momentan wird die Psilocybin-assistierte Psychotherapie wieder verstärkt erforscht, u. a. bei behandlungsresistenten Depressionen und mit Krebskranken im Endstadium, um ihnen einen möglicherweise besseren Umgang mit dem Tod zu ermöglichen.[13][14][15] |