DÜSSELDORF (dpa-AFX) - In der Stahlindustrie verstärken sich die Anzeichen für ein Ende der Talfahrt. Im zweiten Quartal zogen die Bestellungen für Walzstahl um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum an, wie die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Im ersten Jahresviertel lagen die Auftragseingänge bereits drei Prozent über dem Vorjahresniveau. Erstmals seit drei Quartalen zogen nun auch die Auslieferungen an. Ende Juni hatten die Stahlhersteller Aufträge von 9,2 Millionen Tonnen in den Büchern, das sind 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der Verband begründete den Aufschwung mit der robusten Entwicklung in den stahlverarbeitenden Branchen. Hinzu kam, dass viele Händler und Kunden ihre zu Jahresbeginn leeren Lager wieder auffüllten. Da sich zugleich die Wirtschaftsaussichten in China wieder besserten, haben sich die Preise für Stahl in den vergangenen Monaten deutlich erholt. Die Unternehmen hoffen daher nun auf ein starkes zweiten Halbjahr.
Der Verband warnte allerdings vor Euphorie. Die Situation bleibe angesichts der "ungelösten Importkrise" auf dem EU-Stahlmarkt herausfordernd. Die Branche drängt seit langem auf einen besseren Schutz vor Billigeinfuhren vor allem aus China./enl/jha/stb |