Natürlich betreibt die EU keine Expansionspolitik, denn es ist nicht die EU, welche in Russland einfällt und russische Gebiete erobert, sondern umgedreht, Russland erobert Gebiete in Europa. Darüber hinaus erweitert Russland seinen undemokratischen Einfluss auf Belarus, in denen eine undemokratische Vasallenregierung installiert wird, welche jegliche demokratische Strukturen außer Kraft setzt. Die EU hat solch Einflussnahme nie getätigt, zumal die EU an sich kaum Macht inne hält.
Wobei ich dich korrigieren muss ist die Aussage, dass die Ukraine genug Waffen und Munition hat. Dem ist leider nicht so, dass die Ukraine sich mit Waffen und Munition vollständig selbst versorgen könnte. Es braucht daher die Unterstützung seiner Verbündeten, d.h. vor allem Europas. Doch selbst wenn Europa keine Waffen und Munition mehr liefern würde, bedeutet das nicht automatisch, dass die Ukraine diesen Krieg nicht fortführen kann.
Generell geht einer Armee die Waffen und Munition nicht einfach aus, sondern würde eine Armee ihre Vorgehensweisen entsprechend anpassen, defensiver agieren. D.h. die Ukraine würde etwas schneller zurückweichen als bisher, doch für einen Frontdurchbruch würde es den Russen sehr wahrscheinlich trotzdem nicht reichen. Denn wie Selensky schon sagte, die Ukraine ist Heute in einer deutlich komfortableren Situation als noch zu Beginn des Krieges.
Personal sollte der Ukraine ebenfalls nicht ausgehen. Man bedenke, dass die Ukraine aktuell trotz der hohen Verluste über die größte Armee in Europa verfügt, zahlenmäßig deutlich über dem einer Bundeswehr. Gäbe es tatsächlich einen akuten Mangel, dann würden wir russische Frontdurchbrüche sehen.
Man bedenke, dass noch im ersten Winter Russland in der Lage war, der Ukraine einen flächendeckenden BlackOut herbeizuführen und in eine tiefe Energiekrise zu treiben. Mittlerweile ist Russland dazu nicht mehr in der Lage, flächendeckende BlackOuts gibt es nicht mehr, Angriffe auf die Energieinfrastruktur gibt es zwar immer noch, doch führen diese nur lokal zu Ausfällen.
Man bedenke, dass die Ukraine zu Beginn des Krieges nicht Ansatzweise in der Lage war, Drohnen tief ins russische Hinterland schicken zu können. Russland konnte relativ frontnah agieren, musste Angriffe kaum fürchten. Mittlerweile reichen die Drohnen bis nach Moskau und darüber hinaus und konnte Russland frühere Drohnen noch gut abwehren, kann die Ukraine mittlerweile nahezu nach Belieben in Russland mit seinen Drohnen agieren.
D.h. die militärische Stärke der Ukraine ist qualitativ gewachsen und wächst weiter, während Russland qualitativ in weiten Teilen stagniert und den Druck lediglich durch eine quantitative Steigerung aufrechterhalten kann.
|