ich werde Gereon Kruse wohl nie verstehen.
Guckt der eigentlich auch ein einziges Mal in die Finanzberichte der Unternehmen, die er analysiert, oder guckt er nur auf die groben Daten des Zahlenwerks?
In diesem Fall wieder seine Überraschung über die Ebit-Marge. Was soll daran überraschend sein, wenn letztes Jahr ein erheblich negativer Faktor angefallen war, ohne den die Marge bereits bei 15% gelegen hätte. Jeder hier im Forum wusste, dass es wieder mindestens 15% werden, erst recht nach den letzten Aussagen zum Rohergebnis. Seit 2009 ist die Ebit-Marge gegenüber dem Rohergebnis in jedem Jahr gestiegen, nur 2016 aufgrund der damaligen Sonderabschreibungen nicht, wobei 2016 bereinigt ebenfalls einen Anstieg zeigte. Und seit 2018 steigt die Marge nochmal deutlich steiler, was ich auf höhere Software und Cloud-Umsätze zurückführe. Daher dürfte man 2021 durchaus die 20% Marge anpeilen, vorausgesetzt unsere Rohertragserwartungen werden durch Corona nicht allzu sehr torpediert. Im Geschäftsbericht steht übrigens, dass sich Corona am ehesten in 2020 im hardwarenahen Geschäft auswirken könnte, falls die Installationen von Bordrechnern verschoben werden müssen.
Dementsprechend macht jedenfalls G.Kruse jetzt auch wieder den gleichen Fehler für die 2020er Aussagen. Wieder orientiert er sich an den niedrigen Vorstandsprognosen statt sich mal die bereinigten Daten anzuschauen. Daher meint er jetzt, Zitat: "Für das laufende Jahr kalkuliert der Manager mit Erlösen von mehr als 90 Mio. Euro und einem EBIT von Untergrenze 10 Mio. Euro. Die Rohergebnis-Marge – also das bereits erwähnte Verhältnis von EBIT zum Rohergebnis – soll bei rund 15 Prozent landen. Das wäre zwar ein Rückgang gegenüber 2019. Anderseits liegt der Mittelwert der vergangenen drei Jahre bei 14,2 Prozent." Wie kann man denn da einen Mittelwert der letzten Jahre benutzen? Also bitte! Wenn nix unvorhergesehenes passiert (okay, das kann bei Corona durchaus sein, aber tut für meine Argumentation nichts zur Sache), dann wird die Marge bei steigenden Umsatz ebenfalls steigen. Sorry, wenn ich hier immer gegen G.Kruse austeile, aber es ist seit Jahren immer das gleiche. Er orientiert sich immer an der Vorstandsprognose zu Jahresbeginn, setzt 5-10% drauf, und das wars dann an Analyse. Und dann ist er jedes Jahr verwundert, dass seine Schätzung meilenweit überboten wird. Irgendwann wäre ein Blick in die Finanzberichte über die 2-3 Seiten des Zahlenwerks hinaus mal ganz sinnvoll. Ansonsten kann man sich solche Analysen auch sparen, wenn man nur das abschreibt was in Adhocs steht. Das bringt für den Finanzmarkt keinen Mehrwert, da die News ja eh jeder lesen kann und damit bekannt und eingepreist ist. … na ja, positiv zugute halte ich, dass es wenigstens so einen Blogger mit Reichweite gibt, der IVU überhaupt bespricht und somit am Markt bekannter macht. Also falls er hier mitliest, … Ich will dich nicht verjagen! :) ----------- the harder we fight the higher the wall |