Habe mal in den Geschäftsbericht für Q3 geschaut: Gründe für den negativen Kursverlauf finden sich hier vor allem in der Bilanz: Cashflow war negativ, dadurch sinken die liquiden Mittel ab und die Netto-Finanzverschuldung ist gestiegen um ca. 25% (475 Mio Euro). Dadurch ist auch das Eigenkapital gesunken, die Quote liegt nur noch bei 13%. Die Zahlung der Dividende ist auch ein spürbarer Belastungsfaktor für die Bilanz, daher ist eine Dividende in der aktuellen Höhe m.E. nicht mehr gesichert.
Die Kapitalerhöung macht Sinn, damit der Konzern finanziell handlungsfähig bleibt. Vielleicht gibt es ja auch schon wieder ein neues Übernahmeziel. Allerdings hat man mit den ca. 500 Mio gerade mal die höhere Verschuldung wieder ausgeglichen, ohne das Geld würde die Verschuldung evtl. über den Zielkorridor ansteigen.
Fazit: Ebeling setzt weiter voll auf Wachstum, die dafür notwendigen Investitionen stellen aber eine zunehmende Belastung für die Bilanz dar. Wichtig ist daher jetzt ein gutes Q4 mit starkem Cashflow und mittelfristig sollten sich die Investitionen beginnen auszuzahlen. In diesem Positiv-Szenario könnte P7 in 1-2 Jahren plötzlich super dastehen, weil Umsatz und Gewinn steigen, während gleichzeitig die Kosten sinken. Sollten aber die Marktanteile sinken und/oder die neuen Geschäfte nichts bringen, wird die Bilanz sehr schlecht aussehen. Eine weitere KE oder Fremdfinanzierung wären notwendig und wohl auch eine Dividendenkürzung. Im schlimmsten Fall müsste wieder was verkauft werden, der Umsatz würde schrumpfen und P7 fliegt wieder aus dem DAX.
Ich glaube aber eher an ein positives Szenario wegen den Insiderkäufen, dem Interesse der Investoren bei der KE und nicht zuletzt wegen dem Manager Ebeling, der die positive Entwicklung der letzten jahre in Gang gebracht hat. |