Es ist nicht ausgeschlossen dass er länger als die EU leben wird. Es ist wie mit Schengen oder manch anderer europäischer Institution wie z.B. Europäische Verteidigungsgemeinschaft. Sie sind alle nur lose mit der EU verkoppelt und nicht integraler Bestandteil der EU. Mit geringen Vertragserweiterungen können diese Institutionen völlig unabhängig von der EU überleben. Die EU hat viele Feinde und dass dieser Kreis über die Jahre laufend angestiegen ist, dafür hat sie auch selbst gesorgt. Nachdem der erste Vertrag über die politische Vereinigung (Maastricht) gescheitert war - wichtige Nationen wollten ihre Eigenständigkeit nicht so weit abgeben - ist das Gebäude EU immer wackeliger und schräger geworden und hat ein Parlament das nichts zu bestimmen hat und haben wird. Da Brüssel mit allen Tricks versucht wieder zum ursprünglichen Maastricht-Konzept zurück zu kehren legt es die Lunte an die EU.
Zu den Konkreten Feinden der Nation-EU zählten u.a. Frankreich und die Niederlande. Deutschland hat nicht nein gesagt aber auch eine Volksabstimmung dazu vermieden und exzessiv die Erweiterung voran getrieben. Damit war die weitere Integration faktisch auch verbaut. Deshalb sind auch alle Sprüche im Zusammenhang mit der aktuellen Lage nur das Pfeifen im Land. Gemeinsam geht überhaupt nichts mehr. Eventuell gibt es weitere Vereinigungen mit immer weniger Mitglieder. Das nennt man dann das Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten bei dem irgendwann niemand mehr durchblickt. Deutschland hatte sich stark gemacht die Osterweiterung, ohne Rücksicht darauf ob die Kandidaten die Kriterien erfüllen, zu betreiben um anschließend einige von diesen Staaten auszugrenzen wegen derem Verhalten bei der illegalen Migration das sie jetzt selbst will. Neue Mitglieder wird es nicht mehr geben. In einigen EU-Staaten müssten dazu Volksabstimmungen laufen ohne Aussischt auf Zustimmung. Dass Politiker bei uns z.B. der Ukraine die Mitgliedschaft in der EU oder der NATO in Aussicht stellen ist mMn unehrlich. Beide Institutionen verlangen eine einstimmige Zustimmung.
In den USA war man im Zusammenhang mit der letztendlich verunglückten Entwicklung der EU nie begeistert, sah es aber seit EWG-Zeiten als zusätzliches Bollwerk gegenüber dem Warschauer Pakt an. Über die Einführung des Euros lächelte man damals und gab ihm keine 4 Jahre. Heute ist es so, dass die EU ein stärkeres Dorn im Fuß (riesiges Handelssammelsurium) ist und der Euro nicht abkacken darf. Das Zusammenbrechen des Euros würde nämlich zu einer einmaligen, noch nie dagewesenen weltweiten Finanzkrise führen und auch den US-$ mit runter reißen.
Wir leben in interessanten Zeiten.
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