indem die faul gewordenen Assets (Subprime-Hypotheken-Verbriefungen) einfach wieder mit dem Einkaufspreis in der Bilanz bewertet wurden - statt wie zuvor mit dem bis über 90 % tieferen Marktwert. Über diese Aufweichung der FASB-Bilanzregeln, die die Fed von den Aufsichtsbehörden regelrecht erpresste, hatte ich mich bereits 2009 hier im Forum geärgert.
Die Milliardenprofite, die die US-Banken kurz darauf vermeldeten, waren nichts anderes als aufgelöste Risikorückstellungen, die sie zuvor für die faulen Papiere hatten bilden müssen. Die Rückstellungen waren nicht mehr nötig, weil dank behördlich gebilligtem Bilanzbetrug die Papiere plötzlich wieder mit 100 % Wert in der Bilanz standen.
In der Presse kam - und kommt - von diesem ganzen Lug und Betrug nur an, dass "US-Banken sich erholt haben und wieder Milliardengewinne machen". Oder: "Die Amerikaner haben dank xyz die Bankenkrise sehr viel besser bewältigt als Europa" (wobei xyz = "QE", "entschlossenenes Handeln der Notenbank", "TARP" oder andere Joker). Die Bilanzaufweichung wurde NIE als Grund genannt, obwohl sie der einzig stichhaltige war!
Hinzu kommt, dass mit dem Geld aus dem ins Ausland verkauften Subprime-Verbriefungen - es handelt sich hier ja um reales Geld, z. B. von den Landesbanken - auch reale US-Immobilien erworben wurden. Nach Zwangsversteigerung gingen diese Häuser in den Besitz der US-Banken über. So konnten die US-Banken auch Sachwerte einsammeln, während die ausländischen Banken (Europa) weitgehend leer ausgingen.
Die meisten der Subprime-Assets sind bis heute nicht werthaltig geworden. So mussten Hamburg und Schleswig-Holstein für die faul gewordenen Papiere des HSH Nordbank (zu erheblichen Teilen US-Subprimeschrott) kürzlich ihre 10 Mrd. Garantie in einen echten Kredit umwandeln. Auch die faulen US-Hypothekenpapiere im Leichenkeller des deutschen Bankenrettungsfonds SOFFIN (der verzockten Banken wie Coba zu recht hohen Preisen den Schrott abkaufte) dämmern dort ihrem vermutlich wertlosen Verfall zum Laufzeitende entgegen.
Hätten die deutschen Banken einmalig 100 % Verlust aus dem US-Schrott bilanziert, wären sie sofort bankrott gewesen - auch etwa die Commerzbank. Sie wurden letztlich durch den (überteuerten) Aufkauf der Papiere durch den Soffin vor der sonst sicheren Pleite gerettet. Ein Staatsbailout vom Feinsten.
Statt einmalig 100 % Verlust zu bilanzieren, bilanziert die "Bad Bank" Soffin nun 30 mal (die meisten Subprime-Papiere laufen über 30 Jahre) jeweils 3,33 % Verlust pro Jahr. Die Abschreibung der Verluste wird so auf 30 Jahre gestreckt. In der Folge gibt es zwar Jahr für Jahr Milliardenverluste für den Soffin, aber die trägt erstens die ewige Melkkuh "deutscher Steuerzahler", und zweitens fallen die Verluste in den kleinen "Portionen" halt nicht mehr so auf. Wird sicherlich auch nicht jedes Jahr von der Presse an die große Glocke gehängt.
Als neue Bad Bank für die italienischen Bank fungiert ersatzweise die EZB, die unter Draghi zu generellen Bad Bank Europas verkommen ist. Mit dem gleichen Effekt wie beim Soffin: Europas Steuerzahlern werden schlussendlich die faulen Schulden an den Hals gehängt. Der allfällige Bailout der EZB wird freilich mit weiteren Rettungskosmetik kaschiert. Dann wird halt ein Rettungsschirm umgewidmet, mit "neuen Mitteln versehen, freilich zunächst alles nur auf Garantiebasis und erst später mit realem Geld. Sprich: Der Betrug der EZB wird ebenfalls nicht wirklich auffallen. |