Schön reden ist keine Lösung - eine Medaille hat immer zwei Seiten.
Fakt ist: - Seit knapp zwei Monaten hat die Mutares AG ca. 40% ihres Kurswertes verloren. Grund hierfür, so wird spekuliert, könnten Aktienverkäufe von Herrn Dr. Geuer sein. Warum die Aktienverkäufe in solch' einer konzentrierter Form auftraten und nicht über einen längeren Zeitraum bewerkstelligt wurden ist unklar.
- Die STS Group, welche die Muatres AG 2013 übernommen und weiterentwickelt hat, wurde an die Börse gebracht. Trotz großer Fortschritte lag die Zeichnung bei nur 24 EUR - gerechnet wurde mit einer Zeichnung zwischen 26 und 32 EUR.
- Die Mutares AG hat am 01. Juni ein ARP gestartet. Umfang 3 Millionen EUR. Dieses ARP wurde bereits ausgeschöpft. (vgl. https://mutares.de/investor-relations/aktienrueckkauf)
- Der Geschäftsbericht 2017 wurde veröffentlicht, die Erwartungen wurden erfüllt.
- Teile des Vorstandes und Aufsichtsrates haben zusammen Aktienpakete im Wert von ca. 370T EUR erworben.
Meine persönliche Bewertung der Fakten hat mich zum Ausstieg bewogen. Wie gesagt sitze ich gerade an der Außenlinie und beobachte das Ganze in Ruhe. Was mich skeptisch stimmt sind zum einen die Zukunftsaussichten, die zum Einen zu vage und zum Anderen zu unsicher sind. Genauer: Die "Pipeline" scheint voll zu sein, jedoch sehe ich aktuell keine Beteiligungen, die die Mutares AG deutlich stärken und voranbringen. Ganz in dem Stile einer Balcke-Dürr oder STS Group. DIe Risiken bzgl. laufender Beteilungen und Prozessen stuft die Mutares AG als sehr hoch ein, beispielsweise S. 55, Geschäftsbericht 2017: Der Rechtsstreit mit Diehl vor dem Landgericht Ravensburg ist für die Mutares AG jedoch mit erheblichen Risiken behaftet. Sollte entgegen der derzeitigen Einschätzung des Vorstands die Wirksamkeit der erklärten Anfechtungen nicht belegt werden können, ist es durchaus möglich, dass die Mutares AG in der vorstehend beschriebenen Rechtsstreitigkeit unterliegen und eine Inanspruchnahme der Mutares AG in nennenswertem Umfang erfolgen könnte. Dies könnte die künftige Entwicklung der Mutares AG nachhaltig negativ beeinträchtigen.
Die Gründe für den Verfall des Kurses liegen auf der Hand (Dr. Geuer, STS Group,....). Jedoch haben weder der aktuell augenscheinlich günstige Einstiegspreis, noch das ARP für einen deutlichen Kurssantsieg sorgen können. Und selbst nachdem Vorstand und Aufsichtsrat nachgekauft haben gab es an der Börse bis dato keine positive Kurssreaktion. Für mich ein Warnschuss, für andere sollte das Grund zum Nachdenken sein. Die Mutares AG bietet Chancen, absolut. Es ist aktuell ein interessanter Wert, den man nicht niederreden, aber kritisch betrachten sollte und muss. Die (in meinen Augen aktuell zu hohen) Risiken sind da und ein Selbstläufer ist der Wert aktuell leider nicht (siehe auch Geschäftsbericht 2017).
Das bildet auch der aktuelle Kurs ab, haben sich doch viele Anleger zurückgezogen.
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